Sie habe aufgrund dessen kein Verständnis, dass die Oppositionsparteien die Studienergebnisse ins Gegenteil verkehren: Aus 82 Prozent Zufriedenheit mit der Betreuung konstruieren die Grünen laut Reis einen deutlichen Handlungsbedarf. Es ist zu hoffen, dass dieses Ergebnis auch endlich einmal zur Kenntnis genommen und der Wunsch der Mehrheit der Familien respektiert wird, übte Reis Kritik an Rot und Grün.
Nur ein kleiner Teil konkret 29 Prozent wolle eine außerhäusliche Betreuung und wünsche eine Erweiterung des derzeitigen Bedarfs. Das Angebot ohne Rücksicht auf den Bedarf auszubauen und dann auf die Nachfrage zu warten, macht bei der Markt-einführung eines neuen Produktes Sinn. Nicht aber, wenn es um Kinderbetreuungseinrichtungen geht, sagte die Schwarze. Es sei in Vorarlberg darum eben nicht nötig, ein teures und flächendeckendes System der Ganztagsbetreuung ab dem Babyalter anzubieten. Diese Studie wurde von ÖVP-Kammerpräsident Hämmerle in Auftrag gegeben, um die aktuelle Situation zu zementieren. Das scheint ihm gelungen zu sein, konterte SPÖ-Familiensprecherin Olga Pircher. Laut der SPÖ-Landtagsabgeordneten auf Kosten derjenigen, die Familie und Beruf miteinander verbinden wollen. Es sei nicht nachvollziehbar, warum die Eltern den Bedarf vorgeben sollten. Der von Sausgruber immer wieder strapazierte Begriff des Elternbedarfes ist nichts anderes als die Weigerung, die Kinderbetreuung auszubauen. Denn bekanntlich schafft Angebot Nachfrage, sagte Pircher. Die Situation der Kinderbetreuung werde jedenfalls durch die Studie nicht verbessert.
Ähnlich die Grünen-Familiensprecherin Karin Fritz. Das dicke Eigenlob der ÖVP kann über die vorhandenen Defizite nicht hinwegtäuschen. Die Eltern hätten nur dann Wahlfreiheit, wenn sowohl Angebot als auch Preis stimmen würden. Die Daten zeigen deutlich, dass beides für rund ein Fünftel der Familien nicht passt, betonte Fritz. Die Familien brauchen laut der Grünen flexible und leistbare Angebote sowie verlässliche Rahmenbedinungen. Die ÖVP macht im Bereich Kinderbetreuung eine Politik der zaghaften und kleinen Schritte, kritisierte die Landtagsabgeordnete.
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