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Streit um Vorarlberger Jägerkompanie: Land erwartet bald Entscheidung Klugs

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Bregenz/Bludesch - Die angedachte Umgestaltung der ersten Kompanie des Jägerbataillons 23 zu einer Milizkompanie beschäftigt weiterhin die Bundespolitik. Im Land erwartet man die nächsten Wochen eine Stellungnahme des Ministeriums - und droht bei einem Alleingang mit Konfrontation.
Bürgermeister will um Kaserne kämpfen
Land fordert Erhalt der Kompanie
Jägerkompanie soll aufgelöst werden

Die drohende Umgestaltung der Vorarlberger Jägerkompanie zu einer reinen Milizkompanie beschäftigt derzeit auch die Bundespolitik. Der Vorarlberger Bundesrat Christoph Längle (FPÖ) zeigt sich vom Landesverteidigungsausschuss des Bundesrats enttäuscht. Er habe, unterstützt von den ÖVP-Bundesräten Magnus Brunner und Edgar Mayer, einen Antrag zur Unterstützung  des Erhalts aller Kompanien bei den Bataillonen eingebracht.

Ausschuss vertagt Entscheidung auf unbestimmte Zeit

Dieser wurde jedoch von SPÖ und ÖVP auf unbestimmte Zeit vertagt. Der Antrag zielte insbesondere auf den Erhalt der Jägerkompanie in Bludesch ab. Enttäuscht ist Längle vor allem von der ÖVP. “Das Wohl des Landes Vorarlberg wurde nicht berücksichtigt und die ÖVP fährt nicht nur einen Zick-Zack-Kurs, sondern versucht die Bevölkerung gezielt in die Irre zu leiten”, klagt der Bundesrat per Aussendung.

Vorarlberg will für stehende Kompanie kämpfen

In Vorarlberg sieht man die Situation anders. In persönlichen Gesprächen mit Bundesminister Gerald Klug und dem Generalstab habe man die bereits entschlossene Auflösung wieder zur Diskussion gestellt. Nun erwartet Landesrat Erich Schwärzler für die kommenden Wochen eine neue Entscheidung aus dem Verteidigungsministerium. Für die Vorarlberger Landesregierung kann diese nur für einen Erhalt der Jägerkompanie ausfallen. Bei einem Alleingang des Ministeriums drohe jedoch harter Widerstand des Landes.

Unterschied Miliz- und Jägerkompanie

Geplant ist bislang vom Landesverteidigungsministerium, die erste Jägerkompanie des Bataillons 23 durch eine neu zu schaffende Milizkompanie zu ersetzen. Das Kaderpersonal der Jägerkompanie würde in die ebenfalls in Bludesch stationierte Stabs- und Kampfunterstützungskompanie übernommen werden. Diese hätten damit mehr Personal für die Ausbildung der Grundwehrdiener, betont man beim Ministerium. Unterm Strich würde die Umstrukturierung sogar mehr Soldaten am Standort Bludesch bedeuten – jedoch nur, wenn die Milizkompanie zu den Waffen gerufen wird.

Miliz wird nur im Bedarfsfall aktiviert

Denn die Miliz stellt die erste Reserve des Bundesheeres dar und wird nur im Bedarfsfall in Dienst gestellt. Ansonsten geht sie ihren bürgerlichen Berufen nach. Im Katastrophenfall müsste die Milizkompanie also erst aus dem ganzen Land in die Kaserne einrücken. Wenn Teile der Miliz nun durch eine Naturkatastrophe von der Außenwelt abgeschnitten sind, wäre die Kompanie nicht auf voller Sollstärke, so die Kritiker. Hier wäre die bisherige Lösung, eine stehende Kompanie in Bludesch, die bessere Alternative.

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