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Streik trifft Vorarlberg schwer

Schwarzach - Massive Auswirkungen auf Vorarlberg hat der am Donnerstag in Kraft getretene Güterbahn-Streik der Deutschen Bahn. Bis zu 55 Züge sollen allein in Vorarlberg unmittelbar betroffen sein.

„Wir gehen davon aus, dass bis zu 55 Züge alleine in Vorarlberg unmittelbar vom Bahnstreik betroffen sind“, erklärt Rene Zumtobel, ÖBB-Sprecher für Vorarlberg. Die Deutschen seien bekanntlich sowohl beim Import als auch Export unsere größten Handelspartner: „Unmittelbare Konsequenzen auf Vorarlberger Unternehmen sind daher vorprogrammiert.“

Straße als Alternative

Eine verstärkte Verlagerung des Güterverkehrs auf die Straße ist unmittelbare Konsequenz des Streiks. „Um Lieferengpässe zu vermeiden, sind wir auf 50 zusätzliche Lastwagen angewiesen“, betont Gerhard Klien vom Logistikunternehmen Delacher. Dabei stellt auch diese Notlösung keine echte Alternative zur Bahn dar. „Da viele auf die Straße ausweichen, sind zu wenig Lkw vorhanden, um alle Aufträge abzufedern“, erklärt Klien auf Nachfrage. Auch Wolfgang Schnetzer, Logistik-Leiter der „Rauch Fruchtsäfte“ sieht in der Verlagerung des Transportweges auf die Straße die einzige Alternative. „Es kommt sicherlich zu Verzögerungen bei unseren Lieferungen an die Häfen“, betont Schnetzer. Die Situation sei schwer planbar: „Es bleibt abzuwarten, wie lange der Streik andauert.“

Bahn nicht ersetzbar

Roland Gander, Regionalleiter vom Transport- und Logistikunternehmen Gebrüder Weiss ist davon überzeugt, dass nicht das komplette Aufkommen, das auf der Schiene befördert wird, auf die Straße verlagert werden könne. „Es gibt Waren, die normalerweise mit der Bahn transportiert werden, die nicht in das Verlade-System eines LKW‘s passen.“ Gander fordert die Deutsche Bahn zum Handeln auf: „Es müssen Vorkehrungen getroffen werden, um Streiks zukünftig zu vermeiden.“

Notfallplan

Laut Schätzungen werden nur ungefähr 80 der täglich rund 500 Grenzübertritte beim Güterverkehr möglich sein. „Wir haben zum Zwecke der besseren Koordination ein rotes Telefon mit den deutschen Kollegen eingerichtet“, erklärt Zumtobel. Ein Priorisierungsplan soll darüber hinaus sicher stellen, dass zeitkritische Güter beim Transport bevorzugt werden. „Wir stehen in aktiven Kontakt zu unseren Kunden. Damit soll sicher gestellt werden, dass Güter, die unmittelbar für die Produktion benötigt werden, Vorzug erhalten“, sagt der ÖBB-Sprecher. Umleitungen über die Schweiz seien ebenfalls angedacht, „jedoch wird der Rückstau an der deutschen Grenze auch dadurch nicht umgangen werden können.“

Klien rechnet mit „ernsthaften Konsequenzen“, sollte der Streik über die geplanten 42 Stunden andauern. „Wir sind unseren Kunden verpflichtet“, erklärt er und betont, dass diese nach einer Lösung verlangen. „Wir hoffen, dass der Streik bald beendet ist.“

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