VOL.AT/Christiane Eckert
Der korpulente Mann leugnet jede Art von sexuellen Übergriffen. Im Jahr 2003 bis 2005, so das Opfer habe sie ihr Stiefvater immer wieder für sexuelle Handlungen missbraucht. Das Mädchen, damals zwischen zwölf und 14 Jahre alt, konnte die Handlungen nicht recht einordnen, war neugierig und hatte ihren Stiefvater gern. Die Befriedigungshandlungen wurden nicht mit Gewalt erzwungen, vielmehr nutzte der immer noch Verheiratete die Situationen im trauten Heim in Küche und Wohnzimmer schamlos aus.
Unfall als Vorwand
Der Angeklagte sei der mittlerweile jungen Frau nicht böse, allerdings schiebt er die „Fantasiegeschichten“ auf einen schweren Unfall, den sie vor mehreren Jahren hatte. Dadurch sei Realität und Fantasie durcheinandergeraten, meint die Verteidigung. Der jungen Frau glaubte man im Verwandtenkreis nicht so recht, alle vermuteten den Unfall als Ursache für die unglaublichen Geschichten. Doch der Senat glaubte ihr, verurteilte den Mann zu dreieinhalb Jahren Haft und sprach dem Opfer 5000 Euro Teilschmerzengeld zu. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. „Es ist eine Tragödie für die ganze Familie“, kommentiert der Vorsitzende Richter Martin Mitteregger die Entscheidung des Senats. Die Verhandlung dauerte über sechs Stunden und der Senat habe es sich nicht leicht gemacht, heißt es in der Begründung abschließend.
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