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Stichwort "Todesursachen-Atlas"

Wien - Die Österreicher werden im Durchschnitt immer älter. Seit dem Jahr 1900 hat sich die Sterberate halbiert, die Lebenserwartung verdoppelt. Besonders gering sind die Mortalitätsraten in Bludenz und Feldkirch.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind die häufigsten Todesursachen, doch auch dort gibt es einen positiven Trend. Das erklärten Fachleute am Donnerstag bei der Präsentation des neuen österreichischen Todesursachen-Atlas der Statistik Austria für die Periode 1998 bis 2004. Entscheidend ist weniger die Medizin als der Lebensstil.

“Die Österreicher pflegen immer später zu sterben. 1970 lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei den Frauen bei 73,5 Jahren, bei den Männern bei 66,5 Jahren. Im Jahr 2006 betrug sie bei den Frauen 82,7 Jahre und bei den Männern 77,1 Jahre. Das ist eine Erfolgsstory”, sagte Statistik Austria-Chef Peter Hackl.

Sieht man sich die Entwicklung noch länger an, ist die Veränderung dramatisch: Im Jahr 1900 starben in Österreich (exklusive Burgenland, aber mit Südtirol) bei einer Bevölkerung von 6,5 Millionen Einwohnern 150.000 Menschen. Nun sind es (2006) 74.300 Sterbefälle auf rund acht Millionen Einwohner.

Bei den Todesursachen hat sich kaum etwas verändert. Hackl: “43 Prozent der Sterbefälle sind auf Herz-Kreislauf-Leiden zurückzuführen, 26 Prozent auf bösartige Erkrankungen, je sechs Prozent auf Erkrankungen der Atmungsorgane und auf Vergiftungen und Verletzungen, vier Prozent auf Erkrankungen der Verdauungsorgane und 15 Prozent auf sonstige Erkrankungen.”

Insgesamt gibt es bei den Mortalitätsraten ein Ost-West-Gefälle. Statistik Austria-Bevölkerungsexpertin Jeannette Klimont: “Die positiven Spitzenreiter sind die Tiroler Bezirke Lienz und Kutzbühel mit Sterberaten um 16 Prozent unter dem Österreich-Durchschnitt.” Gefolgt werden sie von Bludenz (minus 13 Prozent) und Hermagor (minus zwölf Prozent). Auch Innsbruck, Feldkirch, Landeck, Spittal an der Drau und Reutte weisen Sterberaten auf, welche zehn Prozent unter dem österreichischen Durchschnitt liegen.

Die zehn Bezirke mit der höchsten Sterblichkeit sind hingegen Oberwart und Tulln (plus 14 Prozent), dann folgen Wiener Neustadt, Mistelbach und Bruck/Leitha (plus zwölf Prozent) sowie Waidhofen/Thaya, Melk, Gänserndorf, Radkersburg und Mürzzuschlag mit je plus zehn Prozent. Im Bundesländervergleich ist die Sterblichkeit in Wien am größten (plus sechs Prozent gegenüber dem Österreich-Durchschnitt), die Steiermark und Oberösterreich liegen knapp unter dem Durchschnitt (minus ein bzw. minus zwei Prozent). Die Kärntner Bevölkerung hat eine um fünf Prozent geringere Mortalität. Salzburg (minus sechs Prozent), Vorarlberg (minus neun Prozent) und Tirol (minus elf Prozent) sind die besten.

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