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Stählerne Adler: Tom Clancy's HAWX

Hitzige Dogfights an der Tagesordnung: Tom Clancy´s Hawx.
Hitzige Dogfights an der Tagesordnung: Tom Clancy´s Hawx. ©Waibel
Luftkampf-Actiongames mit Simulationsansprüchen waren bisher dünn gesät auf den Next Gen Konsolen. Mit Tom Clancy´s Hawx hat sich Ubisoft der Problematik angenommen.  

Lange mussten die Konsoleros warten: Nach dem eher durchwachsenen Ace Combat gaben viele Fans des Genres bereits die Hoffnung auf eine würdige Luftkampf-Action-Sim auf 360 und PS 3 auf. Tom Clancy´s Hawx war bereits eine Weile in der Entwicklung und sollte letztes Jahr noch erscheinen. Dass die Hatz über den Wolken noch einmal verschoben wurde, löste nicht gerade Optimismusattacken aus. Doch was nunmehr das Licht der Konsolen erblickte, ist eines Tom Clancy-Titel mehr als angemessen und mehr, als Fans der unkomplizierten Arcade Action erwarten durften.

Wie bereits in anderen Tom Clancy Titeln üblich, spielt die Geschichte im Game in einer nahen Zukunft, welche zunehmend von privaten militärischen Firmen beherrscht wird. Der Gamer schlüpft im Jahr 2012 in die Rolle eines Elitepiloten, der einen hochmodernen Kampfjet fliegt. Private Sicherheitsfirmen sorgen dafür, die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Fortan schlägt man sich hoch in den Wolken und darüber mit anderen, teilweise sehr gewitzten Piloten. Das Repertoire umfasst insgesamt über fünf Dutzend verschiedener Kampfjets, in deren Cockpit man hüpfen kann. Der Realitätsgrad ist beeindruckend umgesetzt, nebst recht bekannten Jets fliegt man auch welche, die sich noch im Prototypenstadium befinden. Davon abhängig ist auch die Bewaffnung der Flieger.

Die ersten Missionen haben noch Tutorialcharakter und nehmen selbst Grobmotoriker wie mich sanft an der Hand, um das Spielgeschehen und die recht simpel zu erlernende arcadelastige Flugphysik zu verinnerlichen. Die erste Mission führt den Spieler nach Rio de Janeiro, um seinen Arbeitgeber „Artemis” gegen die bösen „Las Trinidad” zu verteidigen. Wie die Privatwirtschaft so spielt, wird Artemis aber verkauft, und der Spieler steht vor der Wahl, unter einer neuen Führung sein eigenes Land anzugreifen oder nach Wechsel der Seiten dem bisherigen Arbeitgeber zu zeigen, wo der Hammer hängt.

25 Missionen lang lässt man sich von der gemütlich dahinplätschernden Geschichte an der Hand nehmen und bestreitet teilweise sehr nervige Einsätze. Besonders die Eskortmissionen haben mich in den Wahnsinn getrieben, wo sich die Gegner zwar nicht durch besonderen Einfallsreichtum, aber durch schiere Masse hervorheben. Da weiß man oft nicht, wo anfangen, und flugs ist das zu beschützende Ziel Geschichte und die Mission gescheitert.

Hilfreich zur Seite steht dem Spieler ein revolutionäres Hilfesystem, das „Enhanced Reality System” (E.R.S.). Dieses bietet neben einem Radarsystem auch eine Raketenfrühwarnung, welche den Piloten in waghalsige Abwehrmaßnahmen zwingt. Mit an Bord auch ein Anti-Kollisionssystem, eine taktische Karte, die Schadenskontrolle sowie die Waffen-Flugbahn-Kontrolle. Auf dem System ist zudem ersichtlich, welche Flugbahn der Gegner gerade nimmt. So ist ein genauer Überblick über die Feindbewegungen in vielen Missionen entscheidend für Gedeih oder Verderb. Wem das ganze so zu arcadelastig wird, schaltet die Hilfen ingame per Tastendruck fix ab.

Was die Steuerung anbelangt, so gilt das Motto: Easy to learn, difficult to master. Richtungswechsel erfolgen über den linken Stick, die Geschwindigkeit wird über die Trigger gesteuert. Das Steuerkreuz dient zur Kontrolle der Waffen und der Mitstreiter, die einem am Heckleitwerk kleben. Ein besonderes Sahnestückchen sind die Koopmissionen für bis zu 7 Mitspieler. Mit denen kann man sich nicht nur via Headset verständigen, sondern mit vereinten Kräften auch nervige Missionen noch einmal richtig genießen. Angenehm dabei: Das Spiel bleibt auf Wunsch offen, so können nach und nach Spieler mit ins laufende Spiel einsteigen können.
Technisch weiß Hawx zu überzeugen: Schmucke Flugzeugmodelle, und, aus gewisser Höhe auch eine fotorealistische aus Satellitenbildern errechnete Bodenkulisse. Besonders über Städten ist es immer wieder faszinierend, mit welchem Detailreichtum aktuellste Satellitendaten ins Spiel umgesetzt wurden. So erkennt man auch prominente Gebäude wie beispielsweise das weiße Haus. Blumenpflücken während des Überflugs verboten. Der Sound, der aus den Boxen wummert, ist erste Sahne. Geräusche und Explosionen klingen authentisch, und das Geschehen zeigt sich mit tollen Surroundeffekten in kristallklarem DD 5.1.

Fazit:
Luftkampffans können aufatmen: Was Ace Combat vor langer Zeit auf der Playstation war, ist Hawx nun auf den beiden Next Gen-Konsolen. Das Game bietet einen leichten Zugang, doch nach Abschaltung der einzelnen Flughilfen sind sogar Simulationsfreaks gefordert. Was den Schwierigkeitsgrad anbelangt, zeigt sich Hawx durchwachsen. Zumeist hektisch, neigt es inbesondere in Escortmissionen dazu, manche Spieler zu überfordern. Eine gesunde Portion Frustresistenz ist angebracht. Letzten Endes kommen Fans des Genres nach dem sehr durchwachsenen Ace Combat an Ubisofts Hawx nicht vorbei. Anzocken empfohlen!

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