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"Sternstunde im Eislaufen"

Viktor Pfeifer ist in eine für österreichische Eiskunstlauf-Verhältnisse neue Dimension des Professionalismus vorgestoßen. Seine neue Trainerin Uschi Keszler sieht im Vorarlberger ein überaus großes Talent.

War er schon bisher mit ungeheurem Engagement und großem Zeitaufwand bei der Sache und auf dem Eis gewesen, nahmen beim Frastanzer Freude und Eiszeit unter der Führung von Trainerin Uschi Keszler noch gehörig zu – und damit auch seine sportlichen Perspektiven. Noch wollen und können Betreuerin und Schützling Fern- und Nahziele nicht in Platzierungen angeben. Doch es ist klar, dass es sich nur um das Erreichen internationaler Podien handeln kann. Einerseits hatte Keszler schon etliche Gewinner von EM-, WM- und Olympia-Medaillen unter ihren Fittichen, zum anderen sieht sie in Pfeifer das größte ihrer bisher anvertrauten Talente und meint schlichtweg: “Viktor ist eine Sternstunde im Eislaufen.”

Mit Keszler und Pfeifer haben einander zwei Fanatiker in ihrem Sport gefunden, die Zusammenarbeit begann am 22. Mai. Pfeifer wagte den Weg in die USA zu Keszler: “Nach ein paar Tagen war mir klar, mit Uschi meinen Eislauf-Traum erreichen zu können.” Keszler war sofort vom 19-jährigen Olympia-22. von Turin beeindruckt und kehrte nach einiger Überlegung aus ihrer damals schon eineinhalb Jahre dauernden Pension zurück. Pfeifer: “In ihr habe ich einen Menschen gefunden, der meine Vorstellung vom Eislaufen verwirklicht. Uschi hat als Trainerin überhaupt keine Schwächen.”

Nach Ableisten des Grundwehrdienstes übersiedelte der Vorarlberger zu Keszler nach Aston bei Philadelphia. Dort betreibt die ehemalige WM-10. den vier Hallen umfassenden Trainingskomplex “Ice Works”. Pfeifer verbringt dort täglich 12 Stunden und muss noch oft von der bekannt fordernden Trainerin eingebremst werden. Allerdings verdankt sie Pfeifer auch einen Eislauf-Virus, wie sie ihn noch nie hatte. “Er trainiert mit so viel Freude, bringt so viel Ideen in die Arbeit ein. Das erste Mal seit Jahren stehe ich in der Früh auf und freue mich auf das Training.”

Indes hat Pfeifer Keszlers harte Grundausbildung hinter sich gebracht. “Am Anfang werden die Läufer bei mir richtig durchgewalkt”, erzählt Keszler und Pfeifer erinnert sich: “Zuerst habe ich wegen der vielen Konditionsarbeit kaum gehen können.” Nun gehorchen aber Pfeifers Füße, Körper und Geist den Anweisungen Keszlers, womit ihr basales Dreischritte-Programm erfüllt ist.

Nun geht es bei den Wettkämpfen um die schrittweise Umsetzung. Beim 20. Karl-Schäfer-Memorial kann das ÖEKV-Ass erstmals seine Fortschritte unter Beweis stellen, bei der Konkurrenz am Donnerstag und Freitag in der Wiener Albert-Schultz-Halle ist für ihn die Platzierung wie auch sonst nur zweitrangig. Schon am Samstag will Pfeifer wieder in den USA trainieren. “Ich will einfach keinen Tag verlieren.”

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