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Stemmer: "Billige Arbeitskräfte sorgen für Lohndumping"

vida-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer.
vida-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer. ©VOL.AT/Rauch
vida-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer übt in einer Presseaussendung heftige Kritik an der Regionalisierung der Mangelberufsliste: „Billige Arbeitskräfte sorgen für Lohndumping!“
Änderungen bei Mangelberufsliste

„Die von der Bundesregierung beschlossene Regionalisierung der Mangelberufsliste und die geplante Lockerung der Voraussetzungen für die Anstellung von Schlüsselkräften birgt für den heimischen Arbeitsmarkt große Gefahren“, warnt vida-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer. „Die Bundesregierung öffnet Lohndumping Tür und Tor. ÖVP und FPÖ ermöglichen es der Wirtschaft, billige Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen, was sich negativ auf die Löhne auswirken kann“, kritisiert Stemmer. Damit werde das Problem des Fachkräftemangels nicht gelöst. „Viel sinnvoller wäre es, Flüchtlinge, die bereits im Land sind und eine Ausbildung in Mangelberufen machen, nicht abzuschieben“, appelliert Stemmer an die Vernunft der politisch Verantwortlichen.

 “Personalmangel wird sich weiter verschärfen”

„Die Bundesregierung zeigt einmal mehr, dass sie keinen Schritt weiterdenkt. Werden billige Arbeitskräfte aus dem Ausland geholt, können vielleicht die gröbsten Personalprobleme gedeckt werden, auf Dauer ist das jedoch keine Lösung. Das Lohnniveau wird durch billige Arbeitskräfte naturgemäß nach unten gedrückt. So werden noch weniger heimische Fachkräfte einen Job etwa in der Gastronomie annehmen“, warnt Stemmer vor den Folgen des jüngsten Beschlusses der Bundesregierung. „Der Personalmangel wird sich weiter verschärfen. Es müssen bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, dann finden sich genügend Fachkräfte. Die Branche muss attraktiver gestaltet werden, um auch die Qualität halten zu können,“ fordert Stemmer. Besonders Besorgnis erregend sei auch, dass die Voraussetzungen für Schlüsselkräfte gelockert werden sollen.

Negative Auswirkungen auf Arbeitsmarkt

Die Bundesregierung schadet mit der Maßnahme der Lehrausbildung massiv. „Eine Ausbildung als Koch oder Kellner wird nichts mehr wert sein. Junge heimische ArbeitnehmerInnen werden noch weniger Interesse haben, in der Gastronomie zu arbeiten“, befürchtet Stemmer. Das habe in weiterer Folge auch negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Für Stemmer völlig unvernünftig ist, dass die Möglichkeit für AsylwerberInnen, eine Lehre zu machen, abgeschafft wird. „Die Abschaffung dieser Möglichkeit wird rein aus rechtspopulistischen Gründen vollzogen. Die ÖVP dient der FPÖ dabei als Steigbügelhalter und ignoriert auch die Forderungen aus der Wirtschaft“, kritisiert Stemmer.

„Das alljährliche Gejammer von Seiten der Tourismusverantwortlichen stößt bei der jetzigen Bundesregierung leider auf Gehör. Kurzfristig mag die Regionalisierung der Mangelberufsliste die Personalsuche erleichtern. Auf Dauer schadet es aber der heimischen Wirtschaft“, betont Stemmer. „ÖVP und FPÖ handeln einmal mehr nicht für, sondern gegen die heimischen ArbeitnehmerInnen“, kritisiert der vida-Landesvorsitzende.

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