Drei Jahre haben die Pflanzen gebraucht, um sich ausreichend zu entwickeln. Am kommenden Wochenende beginnt die erste Ernte der Blüten. Krall betreut die über 32.000 Lavendelstöcke auf zwei Hektar steiler Almwiese mithilfe eines Angestellten und einer Vielzahl von Verwandten und Bekannten, die sich von seiner Idee begeistern haben lassen.
Jede einzelne Pflanze wird von Hand geerntet
Stolz erzählte Krall, dass sämtliche Pflanzen einzeln und mit der Hand kultiviert und geerntet werden: “Wir wollen so naturnah wie möglich sein”, sagte er der APA im Gespräch. Auch wenn es eine “echte Sisyphusarbeit” sei, die sich offenbar auszahlt: Das amtliche Bio-Zertifikat trudelte am Donnerstag zeitgerecht zum Ernte-Auftakt ein.
Aus den Blüten wird Duftöl gemacht
Die in den kommenden Tagen und Wochen geernteten Blüten sollen von einer ebenfalls bio-zertifizierten Destillerie in Hartberg verarbeitet werden. Darüber, wie hoch die erste Ernte ausfallen wird, will der Unternehmer nicht spekulieren: “Das ist das große Fragezeichen.” Er wisse nicht, wie viel Duftöl sich aus der Ernte gewinnen lässt.
Vision: Österreich soll führend bei Berglavendel sein
Kralls Vision ist es, Österreich als neue Führungsnation bei der Produktion von Berglavendel zu etablieren. Die Anbauflächen im Traditionsland des Lavendels, Frankreich, hätten sich in den vergangenen zehn Jahren in etwa halbiert. Grund dafür seien laut einschlägigen Berichten das Zunehmen von Schädlingen und ungewöhnliche Kälteperioden in der Hoch-Provence.
Die Pflanzung in Mürzsteg sieht der Unternehmer als “Referenzhang”. Interessenten für weitere Berglavendelpflanzungen gebe es bereits im Burgenland und in Salzburg. Bei einem Start-Event am 1. August beim Haupteingang Gartentor Oberes Belvedere in Wien will Krall Stimmung für seine Vision machen und sowohl künftige Kundschaft als auch weitere Interessenten für den Anbau gewinnen.
Lavendel wichtig für Bienen
Gründe, sich zu engagieren, sieht der Duftpionier mehr als genug. Außer der Chance auf eine neue Erfolgsbranche ortet Krall Synergiemöglichkeiten beim “sanften Tourismus” und in der Eindämmung des Bienensterbens durch das Vorhandensein lebensnotwendiger Flora für die Insekten.
(APA)
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