AA

"Steinzeitschätze" sind heimgekehrt

Die Jahrtausende alten Steinzeitfunde der Grabung „Schneiderküren“ im Gebiet des Gottesackers sind wieder im Kleinwalsertal.

Nach der wissenschaftlichen Auswertung der rund 7000 Fundstücke durch die Universität Innsbruck wurden alle Steinwerkzeuge an die Vertreter der Arbeitsgruppe Archäologie übergeben.

Berührender Moment

Prof. Walter Leitner vom Institut für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Innsbruck übergab vor kurzem rund 7000 steinzeitliche Fundstücke an Vertreter der ARGE „Archäologie Kleinwalsertal“, Detlef Willand und Karl Kessler, und den Projektleiter der „Bergschau“ Dipl. Geogr. Thomas Dietmann. Die bis zu 9000 Jahre alten Fundstücke gehören der Gemeinde Mittelberg. In den vergangenen vier Jahren wurde im Sommer das Jägerlager aus der Mittelsteinzeit am Fuße des Gottesackers von Wissenschaftlern der Uni Innsbruck systematisch untersucht. Der Befund bestätigte die Annahme, dass der geschützte Platz über Tausende von Jahren als ideales Lager für vorgeschichtliche Jäger und Hirten gedient hatte. Radikarbondaten beweisen, dass der Rastplatz „Schneiderküren“ im 7. und 6. Jahrtausend vor Chr. (Mittelsteinzeit) bis im ausgehenden ersten Jahrtausend vor Chr. (späte Eisenzeit) aufgesucht wurde. Von den rund 7000 Silexabschlägen (Feuersteinabschläge) konnte die hohe Anzahl von zirka zwölf Prozent als Geräte klassifiziert werden. Zu den häufigsten Typen gehören Einsatzklingen, die als Bewehrung an Wurfhölzern und Pfeilschäften dienten. Kratzer, Schaber und Bohrer fanden im Bereich der Verarbeitung von Fellen und Tierhäuten Verwendung. Die klassische Schmalklinge bzw. Lamelle wurde vom Steinzeitjäger als universelles Schneidewerkzeug benutzt. In der „Bergschau“ im Walserhaus in Hirschegg werden wesentliche Elemente der Forschungsergebnisse ausgestellt werden. In enger Zusammenarbeit zwischen Prof. Leitner, der ARGE „Archäologie“ und Projektleiter Dipl. Geogr. Dietmann wurden die Ausstellungsinhalte festgelegt. Neben einer Jahrtausende alten originalen Feuerstelle unter einem Felsüberhang (Abri) werden in einer Vitrine u.a. ein rekonstruierter Pfeil, steinzeitliche Werkzeuge sowie ausgewählte Einzelstücke aus dem Original-Fund zu sehen sein.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • "Steinzeitschätze" sind heimgekehrt