Dornbirn. Als steinreich, zumindest aber als reich an Steinen, kann dieser Mann bezeichnet werden. Marktbesucher fühlen sich magisch angezogen von glatt geschliffenen und polierten Einzelstücken, die sie sogleich in die Hand nehmen, um ihre spezielle Wirkung zu spüren. „Heute Nacht habe ich von so einer Kugel geträumt“, sagt eine Kundin und kauft den im Traum ersehnten Rosenquarz. Anderen wiederum gefallen die bunten, zu Ketten und Armbändern aufgefädelten Steine und Perlen. Reichtum ist zwar nicht das, wonach der gebürtige Pakistaner und frühere Besitzer eines Handels mit Orientteppichen in Feldkirch strebt. Seit der Pensionierung kommt Ahmad Adris gerne auf den Markt und sieht es nicht als Arbeit, sondern als sein Hobby. „Ich mag es, unter Menschen zu sein, das ist besser, als zu Hause zu sitzen“, erzählt der 72-jährige zweifache Vater, der es sein Leben lang gewohnt war, immer in Bewegung zu sein.
In Vorarlberg sesshaft geworden
Mit dem in Pakistan erlernten Beruf des Flugzeugingenieurs wollte er in Amerika Karriere machen, probierte erst einen Job am Flughafen im kanadischen Toronto und stellte ziemlich schnell fest, dass diese Welt doch nicht die seine war. Es war das Jahr 1972, als er Bekannte in München besuchte und ihn schließlich berufliche Möglichkeiten nach Vorarlberg, zunächst zur Firma Alpla und dann zu der einst renommierten Stickerei und Textilfirma Julius Ott in Lustenau, brachten. Das Leben hier gefiel ihm so gut, dass er blieb, mit seiner Frau Elisabeth eine Familie gründete und ein Geschäft mit handgeknüpften Teppichen aufbaute. Und nun, viele Jahre später, fädeln sie zu Hause gemeinsam Smaragde, Rubine oder Saphire, Jade oder Turmaline aus Indien, China, Peru oder Brasilien zu hübschen Ketten und Armbändern auf. Allein die wertvollen Steine einer Halskette können auf dem Markt bis zu ein paar Hundert Euro kosten. „Goldschmiede werten diese edlen Steine durch ihre Arbeit, kunstvolles Design und kostbare Verschlüsse aus Gold auf“, informiert Adris. „Da kommt dann so ein Unikat beim Juwelier auf zweitausend Euro“, erklärt er den Unterschied. Als teuerster Stein nach dem Diamant gilt für ihn der blaue Tansanit, benannt nach dem afrikanischen Herkunftsland Tansania. Schmucksteine sind nicht nur eine Angelegenheit für Frauen und Mädchen. Er selbst trägt heute eine Halskette aus Rubinen, seinem persönlicher Lieblingsstein: „Er wirkt sich positiv auf meine Blutzirkulation aus und gibt mir Stärke“, ist Adris überzeugt. Außerdem kennt er sich aus mit Reis aus Pakistan und verschiedenen Gewürzen wie Currymischungen oder Schwarzkümmel. Sie sind ebenfalls an seinem Stand zu haben. An Samstagen ist Ahmad Adris an der Winkelgasse zwischen den Sagmeister Geschäften anzutreffen.
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