Der Epidemiologischen Suchtsurvey erscheint alle drei Jahre und bildet das Konsumverhalten verschiedener Drogen in Deutschland ab. 2024 wurden von August bis Dezember 7.534 Menschen zwischen 18 und 64 Jahren befragt. In dieser Zeit war Cannabis erst seit einigen Monaten teil legalisiert.
Laut den Studienautoren zeigt sich in der unmittelbaren Phase nach der Legalisierung eine geringe, jedoch statistisch nicht signifikante Zunahme des Cannabis-Konsums. "Es ist es noch zu früh, um klare Effekte der Gesetzesänderung zu erkennen", heißt es in der Studie.
Teillegalisierung im April 2024
Die von der Ampel-Koalition umgesetzte Teilegalisierung lässt seit 1. April 2024 das Rauchen und den Anbau von Cannabis für Volljährige mit vielen Beschränkungen zu. Erlaubt ist der Anbau von bis zu drei Pflanzen in Privatwohnungen. Aufbewahren darf man bis zu 50 Gramm Cannabis, unterwegs dabei haben 25 Gramm.
Vorgeschrieben sind Abstände etwa zu Spielplätzen und Schulen, der Konsum vor Minderjährigen ist verboten. Zulässig sind auch nicht-kommerzielle Cannabis-Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitglieder, die sogenannten Cannabis-Clubs.
Mehrheit raucht Joints und ist männlich
Benedikt Fischer von der Simon Fraser University in Vancouver betonte, dass sich der Cannabis-Konsum über die Teillegalisierung nur minimal veränderte. Welche weiteren Auswirkungen das auf die Entwicklung des Konsums habe, können aus den Daten des vergangenen Jahres, "die innerhalb nur weniger Monate nach der Legalisierung erhoben wurden, nicht abgeleitet werden", sagte er.
Laut Zahlen des ESA gaben im vergangenen Jahr mit 88,6 Prozent die meisten Menschen an, Cannabis als Joints zu rauchen. Zudem konsumierten rund 68 Prozent die Droge meistens zusammen mit Tabak. Etwa jede vierte Person, die Cannabis konsumierte, war außerdem Mitglied in einem Cannabis-Clubs (25,7 Prozent).
Mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) baute die Pflanze selbst an. Fast zwei Drittel der Konsumenten waren männlich (65,6 Prozent). Der Konsumgrund, der am meisten genannt wurde, war "um high zu werden/aus Spaß" (66,8 Prozent), gefolgt von "um Stress abzubauen/zur Entspannung" (61,3 Prozent).
(APA/dpa)
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