Die Vorbereitungen für die Totalentleerung laufen derweil in Abklärung mit dem Behördengenehmigungsverfahren schon auf Hochtouren. Da es notwendig ist, die Betriebseinrichtungen aus Sicherheitsgründen zu kontrollieren, muss der Speicher Gesamtinhalt: 5,3 Millionen Kubikmeter Wasser alle zehn Jahre abgelassen werden. Der allermeiste Wasserabfluss, exakt 5,16 Millionen Kubikmeter, wird bis zum Absenkziel über die Turbinen des Vermuntwerks abgearbeitet, bekräftigt der Bautechnikchef der Illwerke, Dipl. Ing. Peter Matt. Letztlich müssen aber noch 140.000 Kubikmeter Wasser, das mit sogenanntem Schluff, also Stauseeablagerungen wie Schlamm und Sand, belastetet ist, über den Grundablass in die Ill entleert werden.
Um die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts zu gewährleisten, setzen wir auf eine Methode, die sich schon bei der Sanierung der Staumauer vor 12 Jahren bewährt hat: die vorübergehende Umleitung des Illwassers über ein Gerinne aus Holz, ein sogenanntes Fluder, erklärt VIW-Vorstandschef Dr. Ludwig Summer. 400.000 Euro investieren die Illwerke in die Öko-Maßnahmen rund um die geplante Speicherentleerung. Um sicherzustellen, dass die Beeinträchtigung des weiteren Flusslaufs durch die Feinsedimentfracht aus dem Grundablass möglichst gering ist, wird das Trübwasser am Staumauerfuß mit dem klaren, umgeleiteten Wasser der Ill gleichsam massiv verdünnt. Das wird dazu oberhalb der Vermunt-Stauwurzel gefasst und über das Fluder-Gerinne und durch den Kresperstollen über einen 2,3 Kilometer langen Umweg um den Speicher herumgeführt.
Wenn der Vermuntsee im Oktober dann im Trockendock ist, nehmen die Illwerke die Erneuerung von sicherheitstechnischen Entleerorganen vor, etwa den Austausch einer Drosselklappe im Umlaufstollen. Diese regelt wie ein Wasserhahn, ob Wasser durch den Stollen am Grund des Stausees durchfließt oder nicht.
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