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Stall brannte: Freispruch für Feuerwehrmann (16)

Stall in Brand gesetzt? 16-jähriger Feuerwehrmann wurde freigesprochen.
Stall in Brand gesetzt? 16-jähriger Feuerwehrmann wurde freigesprochen. ©VOL.AT/Symbolbild
Feldkirch - Freispruch im Zweifel vom Anklagevorwurf der versuchten Brandstiftung: Im Montafon hatte im Juli ein leerstehender Stall gebrannt.

Dass Feuerwehrleute selbst für jenes Feuer sorgen, das sie dann bekämpfen, komme vor, sagte Richterin Melanie Kuen. Im gegenständlichen Fall fehle es dafür allerdings an Beweisen. Deshalb wurde am Montag am Landesgericht Feldkirch ein junger Montafoner Feuerwehrmann im Zweifel vom Vorwurf der versuchten Brandstiftung freigesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Schöffensenat war nicht von der Unschuld des von Edgar Düngler verteidigten Angeklagten überzeugt. “Aber wir können es Ihnen nicht beweisen”, sagte die Vorsitzende Richterin bei der Urteilsbegründung. Staatsanwältin Daniela Wenger hingegen ist davon überzeugt, dass der 16-Jährige am 4. Juli in einer Montafoner Gemeinde einen leerstehenden Stall in einer abgelegenen Sackgasse angezündet hat. Als Motiv dafür vermutet die öffentliche Anklägerin, dass der junge Feuerwehrmann “einmal als Erster gleich mit dem ersten Feuerwehrauto am Brandort ankommen wollte”. Die Feuerwehr konnte das Feuer eindämmen.

Von Zeugen gesehen

Die Mutter des Angeklagten hatte die Feuerwehr telefonisch alarmiert. Das hatte den zuständigen Polizisten dazu bewogen, den 16-jährigen Feuerwehrmann schon am Brandort zu befragen. Dabei habe der Angeklagte angegeben, er sei kurz vor dem Brandalarm nicht beim Stall vorbeigegangen. Mehrere Zeugen hatten ihn aber in der Nähe des Stalls gesehen. Daraufhin änderte der Lehrling seine Verantwortung. Er sei beim Spazieren doch am Stall vorbeigegangen.

Die widersprüchlichen Angaben erklärte die Richterin mit der Stresssituaton für den jungen Feuerwehrler mit seiner Befragung bereits am Brandort. Es gebe zwar einige belastende Indizien, “aber die reichen nicht aus für eine Verurteilung”. Zumal es keine Zeugen dafür gibt, wie der Brand beim Stall gelegt worden ist.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte dort Heustaub angezündet hat. Für Staatsanwältin Wenger waren die Angaben des Jugendlichen “völlig unglaubwürdig”.

Mit dem Moped gefahren

Der Feuerwehrmann sagte, er sei bei seinem Spaziergang beim Stall vorbeigekommen. Daheim habe er vom Balkon aus Rauch aus dem Stall gesehen. Er sei dann mit dem Moped zum Stall gefahren und habe seine Mutter telefonisch gebeten, die Feuerwehr zu alarmieren. Er selbst sei direkt zum Feuerwehrhaus gefahren und habe dem Fahrer des Feuerwehrautos den genauen Standort des brennenden Stalls mitgeteilt.

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