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"Stärke liegt im Loslassen" – Matthias Schweighöfer über Wünsche, Ängste und echte Beziehungen

Matthias Schweighöfer und Ruby O. Fee bei einem gemeinsamen Auftritt auf dem roten Teppich – im Film „Das Leben der Wünsche“ stehen sie gemeinsam vor der Kamera.
Matthias Schweighöfer und Ruby O. Fee bei einem gemeinsamen Auftritt auf dem roten Teppich – im Film „Das Leben der Wünsche“ stehen sie gemeinsam vor der Kamera. ©(From L) German-Costa Rican actress Ruby O. Fee and German actor Matthias Schweighoefer arrive for the screening of the film "Indiana Jones and the Dial of Destiny" during the 76th edition of the Cannes Film Festival in Cannes, southern France, on May 18, 2023. (Photo by LOIC VENANCE / AFP)
Matthias Schweighöfer zeigt in "Das Leben der Wünsche" eine neue Seite von sich – ernster, nachdenklicher.

In einem Interview mit dem deutschen Onlineportal "watson" spricht er über Ängste, Disziplin, Eitelkeit und darüber, warum wahre Stärke manchmal bedeutet, das Ego loszulassen.

Vom Komödienstar zum ernsten Erzähler

Matthias Schweighöfer ist vielen als Komödienstar bekannt – mit Filmen wie "Rubbeldiekatz" oder "Schlussmacher" wurde er in Deutschland populär. Inzwischen spielt er in internationalen Produktionen wie "Oppenheimer" und Netflix-Blockbustern. Mit dem Film Das Leben der Wünsche kehrt der 44-Jährige nun zurück zu seinen Wurzeln – mit einem Werk, das ganz anders ist als seine bisherigen.

"Den einen wahren Wunsch gibt es nicht", sagt Schweighöfer. Wünsche seien oft nur Projektionen eigener Erwartungen. Gesundheit, Disziplin und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber – das sind für ihn die echten Konstanten im Leben.

Über Ängste und das bewusste Leben

Im Film kämpft Schweighöfers Figur Felix mit der Frage: Was macht wirklich glücklich? Auch im echten Leben stellt sich der Schauspieler ähnliche Fragen. "Ich versuche, mich meinen Ängsten zu stellen", erklärt er. Nicht das Verdrängen helfe, sondern das Verstehen.

Ebenso wichtig ist ihm, das Leben bewusst zu gestalten. Reisen, das Hier und Jetzt genießen – das sind keine Floskeln für ihn, sondern gelebte Prioritäten. "Wir haben nur dieses eine Leben – also wie will ich es gestalten?"

Vom äußeren Schein und echtem Selbstwert

In Das Leben der Wünsche spielt auch das äußere Erscheinungsbild eine Rolle. Besonders die Haare seiner Figur stehen sinnbildlich für Veränderung. Schweighöfer selbst bleibt gelassen: "Ich habe eine gesunde Form von Eitelkeit", sagt er lachend. Wichtig sei ihm, dass sein Selbstwertgefühl nicht vom Äußeren abhängt. "Echtes Selbstbewusstsein kommt von innen."

Liebe, Beziehungen und die Kunst des Loslassens

Der Film erzählt auch von Liebe – und von schmerzhaften Entscheidungen, die daraus entstehen können. Für Schweighöfer ist klar: "Liebe ist ein zentrales Thema – vor allem, wie man ihr begegnet." Eine gesunde Beziehung sei Arbeit. "Ich entscheide mich jeden Tag neu für die Beziehung." Ein Plädoyer gegen Bequemlichkeit und für bewusste Zuneigung.

In einer Zeit, in der Dating-Apps endlose Optionen suggerieren, sieht Schweighöfer auch eine Gefahr: "Sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, ist echte Arbeit."

Gleichberechtigung und Haltung

Auch gesellschaftliche Themen scheut Schweighöfer nicht. In "Das Leben der Wünsche" spielt seine Partnerin Ruby O. Fee eine Frau, die sich in einer männerdominierten Welt behaupten muss. "Veränderung ist notwendig", sagt er. Vielfalt sei keine Bedrohung, sondern ein Gewinn.

Ein neues Kapitel – aber kein Abschied vom Humor

Trotz des neuen Tons will sich Schweighöfer nicht festlegen lassen: "Nur Komödie wäre mir irgendwann zu einseitig." Thriller, Sci-Fi, Drama – seine Neugier kennt keine Genre-Grenzen. Der Schauspieler will nicht nur unterhalten, sondern auch berühren.

Sein Fazit: "Manchmal liegt Stärke im Loslassen." Eine Erkenntnis, die sowohl für seine Filmfigur als auch für ihn selbst gilt.

(VOL.AT)

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