Er zeigte sich sehr zuversichtlich, dass es zu einer “positiven Erledigung” kommen wird. “In der langen und intensiven Prüfung des Projekts sind wir jedenfalls nicht auf ein Killerargument gestoßen”, so Rüdisser.
Drei Jahre Vorarbeit
Die Vorarbeiten zur UVP – die Prüfung der Auswirkungen des Projekts auf Umwelt, Natur, Landschaft und Menschen, aber auch auf Wirtschaft und Tourismus – nahmen insgesamt drei Jahre in Anspruch. Zuvor waren zwischen 2005 und 2008 unter dem Titel “Verkehrsplanung Feldkirch Süd” 15 Straßenoptionen untersucht worden. Als beste Lösung entpuppte sich eine Variante (“Stadttunnel Feldkirch”) mit vier Tunnelarmen und einem unterirdischen Kreisverkehr, der die vier Äste verbindet. Die Stadt Feldkirch, die Gemeinde Frastanz und das Land stimmten der Umsetzung dieser Variante im Jahr 2009 grundsätzlich zu.
Gesamtkosten bei 226,5 Mio. Euro
Bei positivem Ausgang der Prüfung könnte das Projekt in zwei Bauabschnitten ab 2016 umgesetzt werden. In der ersten Etappe würden bis 2022 die Tunneläste Felsenau, Altstadt und Tisis errichtet, anschließend zwischen 2021 und 2023 der Tunnelast Tosters. Die Gesamtlänge des Stadttunnels Feldkirch beträgt knapp vier Kilometer. Rüdisser bezifferte die Gesamtkosten mit rund 226,5 Mio. Euro. Davon trägt der Bund 40 Mio. Euro, den Rest fast zur Gänze das Land.
Ziel des Stadttunnels Feldkirch ist eine nachhaltige Verkehrslösung für die Stadt, im Wesentlichen die Entlastung der “Bärenkreuzung”, an der täglich 40.000 bis 50.000 Kraftfahrzeuge gezählt werden. Die Verkehrsplaner erwarten sich eine Reduktion dieser Zahl um 25 Prozent, beim Schwerverkehr soll die Entlastung noch viel größer sein. Bürgermeister Wilfried Berchtold (ÖVP) verwies darauf, dass Feldkirch ein Sanierungsgebiet nach dem Immissionsschutzgesetz Luft ist. Eugen Gabriel (ÖVP), Ortschef von Frastanz, freute sich, dass das Naturjuwel “Frastanzer Ried” mit der gefundenen Lösung erhalten bleibe. Außerdem könne durch den Tunnelbau eine Hochspannungsleitung in die Erde verlegt werden.
Jahrelanges Ringen
Das Ringen um eine Verkehrsplanung Feldkirch Süd dauert schon Jahre an und reicht in das vergangene Jahrtausend zurück. 1998 wurden zehn Varianten für eine Verkehrsplanung Feldkirch Süd geprüft, als Bestlösung gab das Wirtschaftsministerium die Amtstrasse des Letzetunnels frei. Diese Lösung war aber spätestens seit der Ratifizierung der Alpenkonvention sowie der neuen rechtlichen Grundlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung vom Tisch.
Grüne: “Kosten als Killerargument”
“Das Killerargument sind die 226 Millionen”, reagiert der Verkehrssprecher der Grünen, LAbg. Bernd Bösch, auf die Aussage von Landesrat Karlheinz Rüdisser, es gebe kein Argument, das die Feldkircher Tunnelspinne in Frage stellen könne. Bösch weist darauf hin, dass das Projekt im wesentlichen aus Landesmitteln finanziert werden muss. Das Geld werde jedoch dringend in anderen Bereichen gebraucht, etwa in der Gesundheit, in der Pflege, in der Bildung, in der Kinderbetreuung.
(APA/red.)
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