Der Aufwärtstrend im Kleinen Theater in Salzburg bleibt stabil. Seit einem Jahr wird das traditionsreiche, aber permanent von Pleite und Publikumsschwund bedrohte Haus von einem fünfköpfigen Kollektiv geleitet. Dieses Team legte am Dienstag seine erste vollständige Jahresbilanz vor.
2007 lud das neue Kleine Theater Salzburg 279 Mal zu einer Vorstellung, im Jahr davor wurden auf der in den Kapuzinerberg geschlagenen Felsenbühne um 61 Vorstellungen weniger gegeben. Insgesamt kamen fast 31.000 Zuschauer, das ist ein Plus von 41 Prozent.
Auch der Subventionsgeber Stadt trägt den Aufwärtstrend mit und hat die Unterstützung für 2008 von 50.000 auf 60.000 Euro erhöht sowie einen Sonder-Zuschuss von 15.000 Euro gewährt, mit dem das Theater nicht nur ein neues Licht- und ein Tonpult angeschafft, sondern auch das Büro auf heutigen Stand gebracht hat. Im Jahr 2008 will das Kleine Theater das Foyer umbauen und sein gesamtes Erscheinungsbild modernisieren.
Inhaltlich bleiben die Schwerpunkte Kinder- und Jugendtheater sowie Komödie, wobei immer auch Platz sein soll für Gesellschaftsdramen, Klassiker und die aktuelle, politische Auseinandersetzung mit den Themen der Zeit. So sind für heuer die Projekte “Kick on Stage” geplant, bei der das Kleine Theater einen Beitrag zu einem Theaterzug leisten wird, der vor, während und nach der Fußball-Europameisterschaft von Basel nach Wien fährt und an den verschiedensten Orten auf und an der Strecke Theater spielen wird. Der Kinder- und Jugendtheaterpreis “Stella” wird im Jahr 2009 im Kleinen Theater vergeben, und die siebenteilige Serie “Ground Zero” zum Thema George W. Bush wird in oberösterreichischem Dialekt gemeinsam mit dem Posthof in Linz produziert.
Außerdem wird das Theater einen Stück-Wettbewerb international ausschreiben, das Siegerstück soll dann mit den heimischen Theatergruppen umgesetzt werden. “Wir sind und bleiben ein Haus für die freie Szene in Salzburg”, so Geschäftsführer und Mitglied des Führungs-Quintetts, Markus Steinwender. “Vielleicht werden wir in Zukunft verstärkt auch selbst als Produzenten auftreten. Aber immer werden wir aktiv und substanziell mit den vielen freien Theatergruppen zusammenarbeiten und sie ermutigen, formal noch innovativer auf aktuelle Themen zu reagieren.”
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