In Zeiten, wo aufgrund einer atomaren Katastrophe Japans auch im Rest der Welt die Diskussion um die generelle Stilllegung der Atomkraftwerke entbrannt ist, scheint Wasserkraft ein unverzichtbarer Lösungsansatz zu sein. Jedoch sind nicht alle dieser Meinung, wie das Nein der Vorarlberger Alp- bzw. Agrargemeinschaften zeigt. Rückblende: Im Jahr 2010 wurde nach heftigen Diskussionen zwischen der ÖBB und den Alpgemeinschaften eine Nachdenkpause eingeräumt, wobei sich die Obmänner der Alp- und Agrargemeinschaften über eine Übereinkunft mit der ÖBB wenig optimistisch zeigten. Am 24. März 2011 kam es dann zu einer einstimmigen Ablehnung der Alpgemeinschaften zu den Plänen der ÖBB.
Naturluxus?
Der Sprecher des WWF Christoph Walder zeigte sich im VOL Live Interview den Wasserkraftwerken im Allgemeinen gegenüber nicht abgeneigt: Jedoch haben wir auch immer schon gesagt, dass solche Projekte, wie das der ÖBB, auch ökologisch und sozial vertretbar sein müssen. Es ginge um die Umleitung des Wassers über eine europäische Wasserscheide auf die Vorarlberger Seite letztlich in den Rhein. Für uns ist klar, dass das Wasser bei dieser Umleitung dem Fluss Lech auf der Tiroler Seite fehlen würde und damit die Ökologie darunter entschieden leiden würde, wirft der Sprecher des WWF ein. Gerade an dieser europäischen Wasserscheide, scheiden sich auch die Geister, wie ÖBB Sprecher Rene Zumtobel erklärt: Wir haben angeboten, dass der Pegelstand der Lech transparent sein wird. Überdies haben 14 Gemeinden auf der Tiroler Seite sich für dieses Projekt ausgesprochen. Für die ÖBB ist die Entscheidung der Agrargemeinschaft Dritt-Bezuel nicht nachvollziehbar. Es geht uns hier nicht um Geld, sondern um den Erhalt der Natur für unsere Kinder und Kindeskinder. Das Angebot der ÖBB ist diesem Anspruch und jenem, dass die energetische Nutzung dieses gewonnenen Stroms für Vorarlberg sein soll, einfach nicht gerecht geworden, so der Obmann der Agrargemeinschaft Dritt-Bazuel im VOL Live Interview.
Die ÖBB will nun eine Analyse durchführen und auch das Land Vorarlberg mit einbeziehen. Landesrat Erich Schwärzler zumindest sieht in diesem Fall keine Notwendigkeit einzugreifen: Die Entscheidung der Agrargemeinschaft ist von der ÖBB zu akzeptieren. Letztes Jahr hatte sich die ÖBB jedoch durch einen Enteignungsantrag abgesichert, der derzeit jedoch ruhend gestellt wurde. Es bleibt abzuwarten, ob und welche Schritte die ÖBB nun als nächstes setzen wird.
Aus dem Archiv: Ausbau weiter aktuell
Interview mit Josef Nessler, Obmann Agrargemeinschaft Dritt-Bazuel
Interview mit Landesrat Erich Schwärzler
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