Spritpreise-Hammer: Macht es Sinn Speiseöl zu tanken?

Der ÖAMTC warnt davor, Speiseöl, wie etwa Rapsöl, als Treibstoff-Ersatz zu verwenden. "Der Gedanke kommt auch daher, weil man ja vom Biodiesel spricht und Biodiesel aus Pflanzenöl hergestellt wird", erklärt Jürgen Wagner vom ÖAMTC Vorarlberg. Bei herkömmlichem Rapsöl ist vor allem die unterschiedliche Viskosität problematisch. "Das reine Pflanzenöl, also das Salatöl, ist nicht tauglich für den Tank", verdeutlicht Wagner. Einspritzpumpen und -düsen moderner Dieselmotoren sind dafür nicht ausgelegt. Möglich sind nicht nur Startschwierigkeiten, es kann auch zu einem Motorschaden kommen.

Sparsam fahren statt Rapsöl tanken
Auch ältere Dieselfahrzeuge der letzten zwanzig Jahre können nicht mit Rapsöl laufen. "Älter bedeute hier wirklich uralt", gibt der Experte zu verstehen. Und selbst dort sei das Problem, dass die Gummidichtungen dem Öl nicht statt halten. Wer auf die Idee kommt, Heizöl zu tanken, bricht sogar das Gesetz, wie er erklärt: Wer erwischt wird, kann etwa wegen Steuerhinterziehung zur Kasse gebeten werden. Wagners Tipp lautet daher, sparsamer mit dem Auto zu fahren.
"Gleiten statt hetzen"
"Generell die größte Möglichkeit Treibstoff zu sparen, hat man beim vorsichtig fahren", meint er. "Das Tempo reduzieren, gleiten statt hetzen." Eine Lösung sei auch, das Auto zwar nicht ganz wegzulassen, aber den ein oder anderen Weg mit Fahrrad oder zu Fuß zu gehen. Gibt es überhaupt noch Tankstellen im Land, bei denen man billiger tanken kann? "Von billig zu sprechen beim derzeitigen Preis ist ein Hohn", meint Wagner gegenüber VOL.AT. Man könne aber am Vormittag tanken, da der Preis sich ab Mittag erhöhe. "Wir fordern von den Mineralölgesellschaften, den Preis anzupassen, weil der Rohölpreis ist derzeit wieder im Sinken begriffen", informiert der ÖAMTC-Experte.
(VOL.AT)