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Sprechstunde bei Dr. Internet

Schwarzach - Nie wieder lästige Arztbesuche: ein New Yorker Arzt macht es jetzt möglich. Für 500 Dollar bekommt der Patient medizinische Betreuung für ein ganzes Jahr über das Web.

Diese erfolgt zu festen Sprechzeiten via Chat, E-Mail oder Webcam. Zusätzlich bekommt der Patient noch zwei persönliche Besuche im Jahr. Die können zu Hause, am Arbeitsplatz oder sonstwo stattfinden. VOL Live hat sich über den sogenannten Dr. Internet mit Armin Lenz von der Vorarlberger Gebietskrankenkasse unterhalten.

Armin Lenz sieht vor allem die Oberflächlichkeit des Dr. Internet als Risiko. Diese Art der Medizin würde schwer kranke Patienten vernachlässigen und ihnen nicht genügend Hilfe zukommen lassen. Zudem würde durch diese Form der Kommunikation keine Vertrauensbasis zwischen Arzt und Patient entstehen.

Auch dass der New Yorker wählerisch in der Patientenaufnahme ist, sieht Lenz als kritisch. Dr. Internet schaffe sich so sein Wunschklientel, so Lenz. Um von Dr. Internet als Patient aufgenommen zu werden, muss der Patient nämlich einige Kriterien erfüllen: er muss zwischen 18 und 40 Jahren alt sein, denn Dr. Internet möchte sich nicht mit „Alte-Leute-Krankheiten“ herumschlagen. Außerdem darf der Patient nicht weiter als 20 Minuten von seiner Praxis – einem Café in Brooklyn – entfernt wohnen. Eine Versicherung wird hingegen nicht gefordert.

Trotz aller Risiken kann sich Armin Lenz die zunehmende Beliebtheit von Dr. Internet erklären. Mit dem Faktor Zeit zu operieren würde heutzutage sehr viele Menschen locken, so Lenz. Für Vorarlberg könne er sich einen solchen Dr. Internet allerdings nicht vorstellen, da der Vorarlberger Sozialversicherte seiner Meinung nach sehr viel Wert auf persönliche Betreuung legen würde.

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