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SPÖ liebäugelt mit Arbeitszeit-Verkürzung

Die SPÖ liebäugelt offenbar mit einer Reduzierung der Arbeitszeit. Nachdem SPÖ-Pressesprecher Oliver Wagner in der Tageszeitung "Die Presse" bestätigt hatte, dass innerhalb der SPÖ eine solche Maßnahme angedacht werde, zeigte sich am Dienstag auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer für derartige Pläne offen.


Der Ressortchef verwies darauf, dass bereits jetzt schon eine Million Menschen 38,5 Stunden arbeiten würden. “Wenn man das weiter ausbauen könnte, wäre das nicht schlecht”, sagte er vor dem Ministerrat. Zurückhaltender gab sich Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehener. Er verwies darauf, dass dies Sache der Kollektivvertrags-Partner sei. Diese Änderungen seien auf dieser Ebene jederzeit möglich.

Recht zurückhaltend kommentierte Bundeskanzler Faymann die in der SP-internen Initiative “Österreich 2020” diskutierte Reduktion der Arbeitszeit. Im Zuge des Projekts würden mehrere Modelle diskutiert, erklärte er im Anschluss an den Ministerrat am Dienstag. Einer der Punkte davon sei der Bereich Arbeit, und eine Arbeitszeitverkürzung gehöre auch zu den diskutierten Modellen. Strikte Ablehnung kam unterdessen von der Industriellenvereinigung sowie den FPÖ-Wirtschaftstreibenden.

Skeptisch gab sich auch Vizekanzler Spindelegger. Der ÖVP-Chef erklärte, jeder könne “seine Schwerpunkte” präsentieren, er habe dies nicht als Schwerpunkt in seiner Partei geortet. Auch angesichts der niedrigen Arbeitslosigkeit sehe er dieses Thema nicht vordringlich – eine Arbeitszeitverkürzung sei ja immer mit der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit begründet worden. Faymann hingegen sieht genau hier einen Zusammenhang: Gerechte Verteilung habe auch damit zu tun, ob alle ausreichend Arbeit haben, sagte er.

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