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SPÖ: "Loacker hat keine Ahnung von Lebensrealität"

Auer kritisiert Aussagen von Loacker.
Auer kritisiert Aussagen von Loacker. ©VN/Hartinger
Mit scharfen Worten reagiert die SPÖ auf die jüngsten Aussagen des NEOS-Nationalratsabgeordneten Gerald Loacker.
Loacker zu Gast bei "Vorarlberg LIVE"

Loacker hatte in "Vorarlberg LIVE" erklärt, er sehe Verbesserungssystem beim österreichischen Steuersystem, das darauf ausgelegt sei, dass "Geringverdiener" besser aussteigen: "Es ist derzeit so geschnitzt, dass es sich für viele nicht mehr auszahlt, Vollzeit zu arbeiten." Auf sozialen Medien hatte Lockaer vorab geschrieben: "Es gibt kein Personal. Die Leute wollen nix mehr arbeiten. Und dann sind sie Geringverdiener, gelten als 'bedürftig' und bekommen vom Staat die Hunderter überwiesen."

Realitätsfremd findet diese Aussagen SPÖ-Sozialsprecherin Manuela Auer: "Aus dieser entbehrlichen Aussage werden zwei Dinge ersichtlich: Erstens das Menschenbild von Loacker, in dem Menschen mit wenig Einkommen zu Menschen zweiter Klasse abgewertet werden. Und zweitens, dass ihn die harte Lebensrealität hunderttausender Menschen in Österreich schlichtweg nicht interessiert. Es ist bezeichnend, wie ignorant, respektlos und überheblich der sogenannte 'Sozialsprecher' der NEOS auf die Nöte normaler Menschen herabblickt. Es würde ihm guttun, einen Tag in den Schuhen eines Arbeitnehmers zu stecken."

Auer: Gesellschaft nicht noch weiter spalten

Auer weist darauf hin, dass alle Arbeitnehmenden in Österreich aktuell von einer Rekord-Teuerung betroffen seien: "Die Inflation frisst sich bis tief in die Mittelschicht hinein, gleichzeitig profitieren einige wenige durch massive Gewinne davon. Das scheint Loacker egal zu sein, denn er verbringt seine Zeit damit, vom Handy aus jene zum Feindbild zu erklären, die am meisten davon betroffen sind. Das ist zynisch und überflüssig. Loacker soll von seinem hohen Ross absteigen. Wer schon nichts zur Lösung beitragen will, sollte zumindest still bleiben, anstatt die Gesellschaft noch weiter zu spalten."

"Völlig verkehrtes Weltbild"

Die Sozialdemokratin kritisiert, dass die Aussagen Loackers eine turbo-kapitalistische Ideologie widerspiegeln würden: "Für Loacker scheint es völlig in Ordnung zu sein, dass ein paar wenige Konzerne gerade Rekordgewinne scheffeln – auf Kosten der Arbeitnehmenden in ganz Europa und weltweit. Der wenige Wohlstand, der noch in Teilen der Arbeitnehmerschaft und der Mittelschicht vorhanden ist, wird gerade im Zeitraffer zerstört. Das ist eine kalte Enteignung zugunsten der Superreichen. Die NEOS aber verurteilen nicht die Profiteure der Krise, sondern ihre Opfer. Das ist ein völlig verkehrtes Weltbild."

(Red.)

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