SPÖ kritisiert neue Wohnbau-Richtlinien

Die Einkommensgrenzen sollten erhöht werden, die Betriebskosten berücksichtigt und Jugendwohnungen speziell gefördert werden, fordert die SPÖ. “Kein Bundesland ist so teuer wie Vorarlberg”, sagt der Wohnbausprecher der Sozialdemokraten, Michael Ritsch dem ORF. Die Einkommen seien jedoch im Mittelfeld. In Vergleich zur Steiermark etwa, koste ein Einfamilienhaus in Vorarlberg fast das Doppelte. Ähnlich verhalte es sich bei Eigentumswohnungen und auch bei Mietwohnungen.

Wenigverdiener besser berücksichtigen

Umso wichtiger sei, dass die neuen Wohnbauförderrichtlinien vor allem Wenigverdiener berücksichtigen, so Ritsch. Die Einkommensgrenze für die Wohnbeihilfe müsse um fünf, idealer weise jedoch um zehn Prozent angehoben werden, nicht nur – wie vorgesehen – um ein Prozent. “Ein Prozent – und das ist es was mich so ärgert – ist weder die Inflationsrate noch ein Anteil der kollektivvertraglichen Lohnerhöhungen. Das heißt, wenn beispielsweise die Gehälter der Metaller um drei Prozent steigen, und die Wohnbeihilferichtlinie von den Obergrenzen her um ein Prozent steigt, dann fallen effektiv wieder Menschen aus den Wohnbeihilferichtlinien heraus, die aber immer noch dringend die Wohnbeihilfe brauchen würden”, sagt Ritsch.

Jugend- und Sozialwohnungen einplanen

Auch die Betriebskosten müssten mit einem Euro pro Quadratmeter gefördert werden. Beim Bau von gemeinnützigen Neubauten sollen Jugend- und Sozialwohnungen mit eingeplant werden. “Wenn gemeinnützige Bauträger in Vorarlberg in Zukunft Neubauprojekte entwickeln, sollte es nach dem Grundsatz gehen, dass zehn Prozent Jugendwohnungen sein sollten, und zehn Prozent so genannte speziell geförderte Sozialwohnungen”, so Ritsch. Die SPÖ wird die entsprechenden Anträge am Donnerstag bei Wohnungsförderungsbeirat einbringen.