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Spesenfreies Wechseln

Handel und Gastronomie in Vorarlberg nehmen Schweizer Franken zum überwiegenden Teil zu aktuellen Kursen in Zahlung.

Dieses Ergebnis brachte eine Umfrage der Vorarlberger Wirtschaftskammer. Gerüchten, wonach Vorarlberger Tourismusbetriebe Schweizer Gäste, die mit Franken bezahlen, benachteiligen, wollte die Sektion Tourismus der Wirtschaftskammer auf den Grund gehen und befragte 16 Tourismusbetriebe. Der große Teil der Betriebe verwendet den aktuellen Wechselkurs, einige runden bis zu fünf Rappen auf. Hubert Salzgeber, Geschäftsführer der Sektion Tourismus in der Wirtschaftskammer, ist mit dem Ergebnis der Umfrage zufrieden: „Die angewendeten Kurse sind gerechtfertigt, da mit dem Handling ein gewisser Aufwand verbunden ist und für den Unternehmer beim Wechseln in Banken Spesen anfallen.“

In zahlreichen Restaurants in Ausflugsgebieten und entlang der Grenze im Rheintal wird auf dem Kassabon automatisch der Betrag in Euro und Franken ausgedruckt. Ähnlich ist es beim Handel. In allen großen Supermärkten kann sowohl mit Euro als auch mit Franken bezahlt werden. Die Kassen drucken auf Knopfdruck den Frankenbetrag aus. Der Wechselkurs wird mindestens einmal pro Woche überprüft und aktualisiert, heißt es zum Beispiel bei Interspar im Einkaufszentrum Messepark, Dornbirn. Sowohl im Handel als auch in der Gastronomie wird betont, man wolle die Schweizer als gute Kunden halten und nicht durch ungünstige Wechselkurse verärgern.

Diese Überlegungen gibt es bei den Vorarlberger Banken offenbar nicht. Die Wechselspesen variieren zwischen 0,37 und 3 Prozent. Beim Wechseln von Franken in Euro verlangen einige Banken pauschal 1,5 Euro Spesen, andere bis zu 3,0 Euro. Einige verlangen für Beträge unter 100 Franken einen höheren Spesensatz, andere haben für Beträge bis 200 Franken einen niedrigen oder pauschalierten Spesensatz (1,5 Euro) und erhöhen dann auf 1,75 bis 3,00 Prozent des gekauften Euro-Betrages. Laut Irma Rudigier von der Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer ist diese Vorgangsweise legal: „Es gibt in Österreich keine Regelung über die Höhe der Wechselspesen, die eine Bank verlangen darf.“

Die Wirtschaftskammer bittet Gäste, die schriftlich nachweisen können, dass sie beim Bezahlen mit Schweizer Franken benachteiligt wurden, sich zu melden.

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