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Spar-Übernahme von Zielpunkt-Filialen offenbar auf Eis

Salzburg - Die Bemühungen der österreichischen Lebensmittelkette Spar um eine Übernahme der Österreich-Filialen von Plus und Zielpunkt sind offenbar ins Stocken geraten. Laut Medienberichten ist der Deal "schwer gefährdet".

Nach Unstimmigkeiten über den Kaufpreis lägen die Verhandlungen vorerst auf Eis, berichtet die Tageszeitung “Österreich” unter Berufung auf hochrangige Manager der deutschen Plus- und Zielpunkt-Mutter Tengelmann. Zuvor war auch über ein komplettes Scheitern der Gespräche spekuliert worden. Spar hält sich dazu bedeckt. „Wir haben schon die Verhandlungen selbst nicht kommentiert und werden jetzt auch dazu nichts sagen“, erklärte Spar-Konzernsprecherin Nicole Berkmann.

Spar-Boss Gerhard Drexel galt als einziger ernsthafter Interessent, er dürfte aber aus Sicht von Tengelmann zu wenig geboten haben, heißt es. Aus kartellrechtlichen Gründen könne nur einen Teil der Läden brauchen, so das Blatt. Für Tengelmann-Eigentümer Erivan Haub geht es aber um „alles oder nichts“. Zudem seien Teile der Spar-Eigentümerfamilien bei den Verhandlungen von Anfang an auf der Bremse gestanden. Denn wenn Spar Zielpunkt schluckt, habe Drexel kaum noch Argumente gegen eine Mehrheitsübernahme der Rewe an Adeg.

Zudem dürfte Drexel ein Mitbewerber ins Haus stehen. Ausgerechnet die deutsche Edeka, die sich zuletzt aus ihrem Adeg-Engagement zurückgezogen hatte, könnte jetzt an Plus/Zielpunkt interessiert sein, heißt es. Diese Läden würden weit besser ins Edeka-Portfolio passen als die teils genossenschaftlich organisierte Adeg-Gruppe mit ihren selbstständigen Kaufleuten.

Nach Informationen der Zeitung ist Spar aber nicht nur an den heimischen Zielpunkt/Plus-Filialen interessiert, sondern auch gleich an den rund 300 Plus-Märkten in Tschechien und Ungarn. Im schlimmsten Fall würde Spar bei Zielpunkt leer ausgehend, während Branchenprimus Rewe mit einer erfolgreichen Adeg-Übernahme bei den Marktanteilen davonzieht. Diesen „worst case“ könnte Spar mit einem nachgebesserten Angebot verhindern, vermuten Brancheninsider. Allerdings soll Drexel, wie es in der Zeitung heißt, nicht bereit sein, den kolportierten Kaufpreis von 100 Mio. Euro zu zahlen.

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