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Spanier sind in Vorarlberg gern gesehen

David Iglesias Fraga arbeitet als Software-Ingenieur bei der Firma Apricode in Lustenau.
David Iglesias Fraga arbeitet als Software-Ingenieur bei der Firma Apricode in Lustenau. ©VOL.AT
Schwarzach - Die Zahl der spanischen Arbeitnehmer in Vorarlberg hat sich innerhalb eines Jahres fast verdoppelt. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) arbeiteten im März insgesamt 229 Spanier in Vorarlberg – das ist eine Steigerung um 86 Prozent zum Vergleichsmonat 2012.
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Davon waren 26 Prozent Frauen und 74 Prozent Männer. Drei von vier spanischen Arbeitnehmern in Vorarlberg sind demnach in einem Alter zwischen 25 und 45 Jahren. Die Meisten, nämlich 43 Prozent, sind in der Metallbe- und -verarbeitung sowie dem Gastgewerbe beschäftigt. Gerade das Gastgewerbe sorgt aber für Schwankungen, da viele Spanier nur saisonal in den Wintermonaten beschäftigt sind.

Gute Erfahrungen

Die Vorarlberger Unternehmen hätten bislang gute Erfahrungen gemacht und seien sehr zufrieden mit ihren spanischen Mitarbeitern. Diese seien zudem sehr bemüht und integrationswillig. Gerade in den Bereichen IT, Software-Entwicklung, Mechatronik und Elektrotechnik sei der Fachkräftemangel am größten. „Spanien verfügt in diesen Bereichen über gute Hochschulen“, erzählt die Referatsleiterin für Außenwirtschaft in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Christina Marent. In den vergangenen Jahren wurden seitens der Wirtschaftskammer Vorarlberg mehrere Projekte initiiert, um hochqualifizierte Arbeitnehmer aus Spanien für Vorarlberger Unternehmen anzuwerben. Das letzte Projekt der Wirtschaftskammer fand diesen Februar statt. Momentan befinden sich einige Interessenten zum „Schnuppern“ im Land. Der Grund dafür ist, dass nicht alle Berufe auf dem Vorarlberger Arbeitsmarkt adäquat durch heimische Arbeitnehmer abgedeckt werden können. „Spanien hat die höchste Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union. Es gibt aber sehr viele gut ausgebildete Jugendliche und junge Erwachsene die zudem eine hohe Mobilitätsbereitschaft aufweisen“, führt Marent aus. Knapp 55 Prozent der unter 25-Jährigen in Spanien haben derzeit keinen Job.

Facebook-Gruppe

Die Vorarlberger Unternehmen würden ihre spanischen Mitarbeiter bei der Integration unterstützen und Deutschkurse sowie Netzwerk-Treffen arrangieren, bei denen sich spanische Arbeitnehmer kennen lernen können. Ein Beweis für die Verknüpfung und Integration ist die Facebook-Gruppe „Espanoles en Vorarlberg“. Sie umfasst 147 Mitglieder die mehrheitlich Spanier sind – aber auch Vorarlberger sind in der Gruppe vertreten.

Von der Uni nach Vorarlberg

Ein Beispiel für einen hochqualifizierten Mitarbeiter aus Spanien ist David Iglesias Fraga. Er arbeitet bei der Firma Apricode aus Lustenau als Software-Ingenieur. Der 25-jährige hat sich nach seinem Studium in der Nähe von Madrid über ein Event der Wirtschaftskammer Vorarlberg in Spanien bei der Firma Apricode beworben. “Ich finde es gut, dass es eine kleine und sehr junge Firma ist, die sehr innovative Projekte macht und mit neuen Technologien arbeitet”, sagt der aus Santiago de Compostella stammende Iglesias Fraga in bestem Deutsch. Die Sprache ist aus seiner Sicht ein Schlüssel um Leute kennen zu lernen und Karriere zu machen. In Vorarlberg fühle er sich wohl, wie er sagt. “Es gibt viele Freizeitmöglichkeiten. Das Wetter finde ich auch nicht schlecht.” Lächelnd erwähnt er, dass er anfangs ein wenig Angst vor dem regnerischen Wetter gehabt habe. Erleichternd komme für ihn hinzu, dass bereits viele Spanier vor ihm in Vorarlberg gewesen und einige auch mit ihm gemeinsam hierher gekommen seien. Die Arbeit mache ihm Spaß und das Land sei schön, weshalb er in Vorarlberg bleiben möchte.

Arbeitgeber ist sehr engagiert

Der Arbeitgeber von David Iglesias Fraga – die Firma Apricode – hat ihm geholfen eine Wohnung zu finden und unterstützt ihn mit Deutschkursen. Aus Sicht von Geschäftsführer Günter Rapatz ist es sehr schwierig im deutschsprachigen Raum qualifizierte Leute für das Unternehmen zu finden, das auf Software-Entwicklung spezialisiert ist. Über eine Initiative der Wirtschaftskammer habe man begonnen in Spanien Mitarbeiter zu suchen. Mittlerweile kommen drei der 15 Mitarbeiter aus Spanien. “Die fachliche Qualifikation kann man durchaus mit jener von österreichischen oder deutschen Absolventen vergleichen”, ist Rapatz der Ansicht. Der Geschäftsführer ist mit seinen spanischen Mitarbeitern sehr zufrieden und würde sie jederzeit wieder einstellen.

(VOL.AT)

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