Rund 30 000 Menschen jubelten Juan Carlos und Königin Sofóa (beide 69) mit spanischen Fahnen auf den Straßen zu, als sie am Montag in der von Marokko beanspruchten Stadt an der Mittelmeerküste Nordafrikas eintrafen.
Auf marokkanischer Seite protestierten mehrere tausend Menschen gegen die spanische Besatzung. Marokkanische Sicherheitskräfte mussten die Demonstranten davon abhalten, den Grenzübergang zu stürmen. Die Regierung in Rabat kritisierte die Visite als nicht hinnehmbare Provokation.
Diesen Besuch sei er Ceuta schuldig gewesen, sagte der Monarch in einer Ansprache. Auf den Streit mit Marokko ging er nur indirekt ein:
Spanien verbindet mit seinen Nachbarn eine ehrliche Freundschaft, Ceuta setzt auf ein friedliches Zusammenleben, sagte er. Olé, olé, olé, wir sind Spanier, riefen die Menschen. Der König hat die Meerenge von Gibraltar überquert und dennoch Spanien nicht verlassen, betonte Ceutas Regierungschef Juan Jesús Vivas.
Ceuta (76.000 Einwohner) und die 300 Kilometer weiter östlich gelegene Exklave Melilla, wo er an diesem Dienstag erwartet wird, sind die einzigen Gegenden Spaniens, die Juan Carlos seit seiner Thronbesteigung vor 32 Jahren noch nicht besucht hatte. Zuletzt hatte sein Großvater Alfonso XIII. 1927 die beiden Städte betreten. Sie gehören seit mehr als 400 Jahren zu Spanien.
Aus Protest gegen die Visite hatte Marokko seinen Botschafter aus Madrid zu Konsultationen zurückberufen. Zudem sagte Rabat mehrere bilaterale Treffen ab. Am Montag berief die Regierung eine Sondersitzung des Parlaments ein, um über den Streit mit Spanien zu beraten. Mehrere Abgeordnete riefen zudem zu einer Demonstration vor der spanischen Botschaft in Rabat auf. Die Regierung in Madrid zeigte sich überzeugt, der Zwist werde die diplomatischen Beziehungen nicht dauerhaft belasten.
Marokko ist auch deshalb so verärgert, weil der Besuch von Juan Carlos auf den Jahrestag des Grünen Marsches fiel, mit dem die Marokkaner 1975 die Kolonialmacht Spanien friedlich aus der besetzten Westsahara vertrieben hatten.
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