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Spanien: Auslieferung ehemaliger KZ-Aufseher angestrebt

Die spanische Generalstaatsanwaltschaft hat laut Medienberichten vom Dienstag den Nationalen Gerichtshof in Madrid aufgefordert, Ermittlungen im Fall von vier ehemaligen KZ-Aufsehern aufzunehmen.

Außerdem solle geprüft werden, ob Spanien wegen des Todes spanischer KZ-Insassen die Auslieferung der vier Beschuldigten aus den USA beantragen solle, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press. Unter ihnen ist der gebürtige Ukrainer John Demjanjuk. Dieser war im Mai mit allen rechtlichen Möglichkeiten gescheitert, seine Abschiebung aus den USA nach Deutschland, Polen oder in sein Geburtsland zu verhindern.

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum ist nach eigenen Angaben auf der Spur des meistgesuchten NS-Verbrechers Aribert Heim. Der Leiter des Dokumentationszentrums, Efraim Zuroff, sagte am Montag zum Abschluss einer Südamerika-Reise, es gebe Hinweise, dass der heute 94-jährige frühere SS-Arzt in der Umgebung der chilenischen Stadt Puerto Montt oder dem 160 Kilometer entfernten San Carlos de Bariloche in Argentinien lebe. Zuroff hatte seit vergangenem Mittwoch nach Hinweisen auf den Österreicher Heim gesucht, der im KZ Mauthausen als “Dr. Tod” und “Schlächter von Mauthausen” berüchtigt war. Er traf dabei auch mit dem Bürgermeister von San Carlos, Marcelo Gascon, zusammen. Zuroff sagte, er sei davon überzeugt, dass es Menschen gebe, die wüssten, wo Heim sich aufhalten. Ein Hinweis darauf, dass Heim noch lebe, sei ein millionenschweres Bankkonto auf seinen Namen und andere Investitionen, die bisher niemand beansprucht habe. Um Ansprüche auf dieses Vermögen einzufordern müsse ein Erbe einen Beweis vorlegen, dass Heim gestorben sei.

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