Grund für die Zuversicht ist laut Bundesgeschäftsführer Josef Kalina ein bemerkenswerter Kurswechsel beim Koalitionspartner. So gebe es positive Signale von ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon und Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek, meinte Kalina bei einer Pressekonferenz am Freitag.
Es ist Zeit, und es ist sehr erfreulich, dass endlich Bewegung in diese Frage kommt, konnte Kalina seine Begeisterung kaum verbergen. Denn: Ich habe festgestellt, dass Kollege Missethon klar für ein verpflichtendes Vorschuljahr eintritt. Lediglich die Vorzeichen seien andere. Seine Motivation kommt aus der Ecke der Integrationspolitik, es soll mir aber gleichgültig sein, welches Motiv dahinter steckt. Der rote Bundesgeschäftsführer bezog sich auf Aussagen der beiden schwarzen Politiker in der ORF-Diskussionssendung Im Zentrum in der vergangenen Woche.
Bei der Finanzierung eines verpflichtenden Vorschuljahres sind laut Kalina keine unüberwindlichen Summen im Spiel: Es sollte nicht am Geld scheitern. SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser nannte 55 bis 65 Mio. Euro pro Jahr. Kalina kommt auch der Vorschlag von Vizekanzler Wilhelm Molterer (V), die anstehenden Finanzausgleichs-Verhandlungen vorzuziehen, entgegen. Das wäre einer der wichtigen Punkte, wo die Gebietskörperschaften eine Einigung erzielen sollten – für Kalina eine Maßnahme, wo es sich wirklich lohnt, Steuergeld dafür einzusetzen.
Im Schnitt seien derzeit 92 Prozent der Fünfjährigen vor der Schule im Kindergarten, so Niederwieser. Von den acht Prozent, die keine Einrichtung besuchen, seien 95 Prozent Kinder aus niedrigen sozialen Schichten und Migrantenfamilien. Niederwieser verwies auch darauf, was man sich durch eine gezielte Förderung im Vorschulalter an späteren Kosten – von Förderlehrern bis zu Qualifizierungskosten des AMS – erspare.
Niederwieser plädiert dafür, sich nicht auf ein Modell für das Vorschuljahr festzulegen. Dies könne etwa auch im Kindergarten stattfinden. Wichtig sei, dass der Bund einen österreichweiten Bildungsplan erarbeitet – dazu werde auch eine verfassungsrechtliche Änderung nötig sein – und dann die Qualität der Angebote der Gemeinden kontrolliert. Notwendig sei außerdem, für Lehrer und Kindergärtner Weiterbildung an den Pädagogischen Hochschulen anzubieten. Ziel der SPÖ bleibe aber, dass auch Kindergärtner schon generell an den Pädagogischen Hochschulen ausgebildet werden.
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