"Sozialzuschuss" zur Psychotherapie

Damit würde eine freie Psychotherapeutenwahl für alle Patienten gewährleistet und eine effiziente psychotherapeutische Versorgung sicher gestellt, betonte am Dienstag VLP-Vorstandsmitglied Doris Marte in einer Pressekonferenz.

Laut VLP benötigen zwei bis fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung eine psychotherapeutische Behandlung, in Vorarlberg sind es demnach zwischen 7.700 und 18.300 Personen. Die Vorarlberger Krankenkassen leisten für Psychotherapie gegenwärtig in der Regel einen Zuschuss von 21,80 Euro pro Sitzung. Die geltenden Psychotherapiesätze liegen im Durchschnitt zwischen 70 und 80 Euro.

Der VLP geht davon aus, dass etwa 1.000 Vorarlberger, die Psychotherapie brauchen, armutsgefährdet sind. Sozial schwache Menschen könnten sich demnach Psychotherapie in freien Praxen nicht leisten und seien auf verschiedene Institutionen angewiesen. Bei diesen gebe es aber lange Wartezeiten.

Zur Gewährleistung einer „angemessenen psychotherapeutischen Versorgung“ fordert der VLP deshalb einen „Sozialzuschuss“ zur Psychotherapie in Höhe von 20 bis 50 Euro. Anspruchsberechtigt sollen Sozialhilfeempfänger sein, sowie Menschen, deren Einkommensverhältnisse ungefähr dem Sozialhilferichtsatz entsprechen bzw. die von Rezept- und Krankenscheingebühr befreit sind. Für Personen, deren Haushaltseinkommen bis zu 30 Prozent über der Sozialhilfe-Bemessungsgrundlage liegt, denkt der VLP an einen variablen Sozialzuschuss. Als Voraussetzung für den „Sozialzuschuss“ definiert der VLP eine Krankheitsdiagnose nach den international gültigen Richtlinien der ICD-10.