AA

"Sozialpartnerschaft beschädigt"

In der Volkspartei ist Feuer am Dach: Weil der ÖAABler und Ex-Arbeiterkammer-Vize Werner Gohm bei der vorgesehenen Kür zum Kassenobmann auf den Segen der Arbeitgeberseite verzichten musste, ist der offene Streit ausgebrochen.

„Ich ziehe mich nicht zurück“, sagte Werner Gohm noch vorgestern Nachmittag, von den „VN“ auf entsprechende Spekulationen angesprochen. Nur 24 Stunden später war alles anders: Die Entscheidung für den Rückzug sei „in den letzten Tagen gereift“.

Miese Tour

Als ihm klar geworden sei, dass die Wirtschaftskammer ungeachtet aller Fakten bei ihrer „Machtdemonstration bleibt und damit die Handlungsfähigkeit der GKK langfristig gefährdet“. Gohm sprach von „schäbig und miese Tour, aber der Gescheitere gibt nach, um den Weg für neue Lösungen frei zu machen“.

Der mit Ende September aus dem Obmann-Amt ausgeschiedene Wieland Reiner hielt Gohm gestern kräftig die Stange: Es erfülle ihn mit gewisser Sorge, dass die Dienstnehmerkurie auseinander gefallen ist. Die Schwächung der Selbstverwaltung sei nicht im Sinne der Versicherten. „Ich habe Gohm aufgebaut“.

Pakt mit Sozialisten

Für ihn selbst gibt es kein Zurück mehr. Künftig werde sich eine neue Allianz bilden: Nicht innerhalb von Parteien, sondern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Nachdem die Wirtschaftskammer keine Handschlagqualität habe, werde sich der ÖAAB mit der Fraktion sozialistischer Gewerkschafter einigen, so Gohm.

Als richtigen und fairen Schritt im Sinne der Versicherten wertet der freiheitliche Klubobmann Ing. Fritz Amann den Rückzug von Werner Gohm. Die von Gohm geäußerte Kritik an der Wirtschaftskammer weist Amann schärfstens zurück: „Damit disqualifiziert sich Gohm ein weiteres, aber in Sachen VGKK, letztes Mal selbst.“

Kassenvorstand

Dienstnehmervertreter: VP: Werner Gohm Hans Amann Egidius Bischofberger Angelika Nocker Johannes Tenschert SP: Norbert Loacker Michael Ritsch Sabine Rudigier Dienstgebervertreter: VP: Dr. Christoph Jenny Elisabeth Collini-Reiter

Fink: „Wir beginnen bei null“

AK-Präsident Fink soll nun einen anderen Kandidaten nominieren. „Es muss Alternativen geben. Wir müssen mit den Beratungen ganz vorne anfangen, also bei null“, so Fink gestern zu den „VN“. Man suche nach einer Arbeitnehmerlösung, „denn die Kritik der Wirtschaftskammer ist nicht von schlechten Eltern. Momentan gibt es keine Gesprächsbasis“.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • "Sozialpartnerschaft beschädigt"