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Soziale Unternehmen in Vorarlberg: So geht es weiter!

Soziale Unternehmen geben Langzeitarbeitslose eine Beschäftigung.
Soziale Unternehmen geben Langzeitarbeitslose eine Beschäftigung. ©VOL.AT/Hartinger
Die Sozialen Unternehmen in Vorarlberg fürchten die Kürzung des AMS-Budgets. Es brauche nun neue Bildungs- und Beschäftigungskonzepte, um auch künftig Langzeitarbeitslose zu unterstützen und zu fördern.
Livetalk mit Benedicte Hämmerle
Bilder der Pressekonferenz

Trotz guter Konjunktur und sinkender Arbeitslosigkeit entspannt sich die Situation für langzeitarbeitslose Menschen nicht. Dennoch hat die Bundesregierung das Budget für soziale Unternehmen gekürzt. Deshalb wurde gemeinsam mit den sozialen Unternehmen Vorarlberg hat das AMS Vorarlberg nun einen Think Thank ins Leben gerufen. Darin soll die künftige Gestaltung des zweiten Arbeitsmarkts in Vorarlberg mit Vertretern von Wirtschaft, Politik und Sozialpartnern diskutiert werden. „Wir brauchen längerfristige und differenzierte Angebote für Langzeitarbeitslose“, ist Benedicte Hämmerle, Sprecherin der Sozialen Unternehmen Vorarlberg, überzeugt.

Kürzung trifft Soziale Unternehmen hart

Die Kürzung des AMS-Budget trifft die Sozialen Unternehmen in Vorarlberg hart. „Die Betriebe haben mit einem Schlag, noch dazu mitten im laufenden Geschäftsjahr, fünf Prozent weniger Förderung zur Verfügung. Im zweiten Halbjahr müssen sie zehn Prozent der Kosten einsparen“, schildert Hämmerle.

Die Kürzungen werden deutliche Auswirkungen haben. „Die Sozialen Unternehmen müssen die Angebote reduzieren, obwohl die Zahl der Langzeitarbeitslosen in etwa gleich bleibt“, kritisiert Hämmerle. „Es wird bei den Schwächsten gespart.”

600 Langzeitarbeitlose werden jährlich beschäftigt

Im Dachverband Soziale Unternehmen Vorarlberg sind die AQUA Mühle Vorarlberg, carla der Caritas Vorarlberg, die Dornbirner Jugendwerkstätten, Integra Vorarlberg und die Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte integriert. Diese bieten jährlich über 600 Langzeitarbeitslosen Männern und Frauen eine vorübergehende Beschäftigung und Trainings, um sie auf den Wiedereinstigen in den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Derzeit können Betroffenen durchschnittlich 4,5 Monate betreut werden.

“Think Thank”

Handlungsbedarf sieht auch das Arbeitsmarktservice Vorarlberg gemeinsam mit den Sozialen Unternehmen einen Think Thank, der am 12. April seine Arbeit aufnahm. Mehrere Arbeitsgruppen wollen nun neue Modelle entwickeln.

Das Wirtschaftswachstum setzt sich auch 2018 fort. „In Vorarlberg rechnen wir wieder mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit. Personen, denen es trotz intensiver Bemühungen nicht gelingt eine Arbeit zu finden, brauchen die Unterstützung der sozialen Unternehmen“ betont der AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter.

Stärkere Vernetzung

Auch Harald Moosbrugger, Leiter der Wirtschaftsabteilung des Landes, sieht die Notwendigkeit eines Schulterschlusses aller Partner. „Der zweite Arbeitsmarkt hat einen hohen Stellenwert für uns. Er qualifiziert und motiviert Menschen für den ersten Arbeitsmarkt. Das muss auch das primäre Ziel bleiben“, sagt Moosbrugger. „Das Land hat seine Budgetansätze nicht reduziert, sondern hatte diese für 2018 nochmals erhöhen. „Die Einsparungen des Bundes auszugleichen oder abzufedern, ist jedoch leider nicht möglich.“

Livestream zum Nachsehen:

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