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Sozialdienste Götzis leisten Pionierarbeit

F. Maierhofer, M. Herburger, R. Weiskopf, G. Brändle, LR G. Schmid & W. Huber bei d. Eröffnung
F. Maierhofer, M. Herburger, R. Weiskopf, G. Brändle, LR G. Schmid & W. Huber bei d. Eröffnung ©veronika hotz
Götzis (ver) Die Nachbarschaft Am Garnmarkt und das Betreute Wohnen standen kürzlich im Mittelpunkt einer Eröffnungsfeier.
Bilder Nachbarschaft Am Garnmarkt

Soziales Leben mitten im Ort
Das Projekt ist eine Initiative der Sozialdienste Götzis GmbH und passt sich den demografischen Trends der Überalterung an. Die neuen Wohnformen am Garnmarkt tragen dazu bei, den Wohnalltag im Alter angenehm und sicher zu gestalten. Die neue Wohnanlage besteht aus neun Wohnungen für selbständiges Wohnen, sowie einer Senioren-Wohngemeinschaft mit 12 Einzelzimmerappartements für Menschen mit geringem Pflegebedarf. Den BewohnerInnen kann es gelingen, so lange wie möglich eigenständig zu wohnen und am sozialen Leben mitten in der Marktgemeinde teilzuhaben. Dieses Wohnen wird unterstützt von innovativen, technischen Hilfsmitteln in den jeweiligen Wohneinheiten.

Zahlreiche Interessierte aus der Region amKumma nützten zu Beginn die Besichtigungsmöglichkeit. Neben Hausherr Bürgermeister Werner Huber und seinen Amtskollegen aus Altach Gottfried Brändle und Koblach Fritz Maierhofer ließ es sich auch Landesrätin Greti Schmid nicht nehmen, das zusätzliche und zukunftsweisende Wohnangebot in der Kummenbergregion zu besichtigen. Martin Herburger (Leiter Sozialdienste Götzis) und Pflegedienstleiterin Ruth Weiskopf führten mit einem Team durch die neue, moderne Wohnanlage. Im Anschluss konnte Martin Herburger neben Peter Hämmerle vom Land Vorarlberg und Phillipp Graninger (Vorsitzender LV für Heim- und Pflegleitungen) auch DI Bernhard Ölz und Ing. Egon Hajek (Prisma) zum Fachvortrag von Prof. Dr. Ulrich Otto begrüßen. Weiters folgten auch Prof. Dr. Guido Kempter und Prof. Dr. Frederic Fredersdorf (FH Vorarlberg) den interessanten Ausführungen des Referenten.

Gemeinwesen als Gestaltungsraum
Unter dem Motto „Wo geht es hin mit dem Wohnen in der Alterspflege?“ beleuchtete Prof. Otto die verschiedensten Facetten und Möglichkeiten im Pflegebereich. Im Stimmungsbild über die Nachbarschaft am Götzner Garnmarkt stellte Prof. Otto fest, dass die Menschen heute wieder Fundamente brauchen. Dazu gehöre nicht anonyme Altenbetreuung, sondern menschliches Miteinander, lebendige Gemeinschaft und Selbstverwirklichung. „In der Verknüpfung dieser Qualitäten wurde in Götzis eine neue Balance gefunden“, betonte Prof. Otto. Die Pflege soll in Zukunft unsichtbar werden. Eigenverantwortung und Solidarität der Menschen vor Ort gestärkt werden. Ziel sei es, ältere Menschen in ihrer Würde und Einzigartigkeit zu akzeptieren, und es möglich machen, dass man dort leben und sterben darf, wo man hingehört.
Prof. Otto sieht in der Nachbarschaft am Garnmarkt den konkreten Sozialraum in der Gemeinde und zugleich den zentralen Erfahrungs- und Gestaltungsraum für die ältere Generation. „Ein Leben mit abgestufter Assistenz, wie hier in Götzis, sollte überall anstelle von Pflegeheimen kommen bzw. diese ergänzen“, so der Referent. Entscheidend für eine gute Generationenpolitik sei, auf alternsbedingte Bedürfnisse flexibel zu reagieren, um sogenannte „age friendly Cities“, also alternsfreundliche Städte zu schaffen.

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