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Sommer war nass, aber sehr warm

Bregenz/VN - Der diesjährige Sommer war durchwachsen: Neben viel Regen gab es sogar Schnee.

Auch wenn es sich in letzter Zeit nicht so angefühlt hat: Der diesjährige Sommer war wärmer als im langjährigen Durchschnitt. „Im Juni lagen die Temperaturen um ein bis zwei Grad über dem Klimamittel, im Juli sogar um drei bis vier Grad“, betont Stefan Eisenbach, Meteorologe beim Wetterdienst UBIMET. Lediglich der August war laut Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Bregenz mit einer Durchschnittstemperatur von 17,4 Grad um fast ein Grad zu kühl. Insgesamt hatte es in den vergangenen drei Monaten an 13 Tagen über 30 Grad. „Das sind insgesamt eher viele sehr warme Tage. Es kommt uns nur nicht so vor, weil der August so kühl und regnerisch war“, erklärt Günter Scheibenreif von der ZAMG Bregenz. Am heißesten war es am 10. Juli mit 35,4 Grad in Bludenz. In Schröcken und Warth musste man hingegen am 20. Juni, dem kältesten Tag in diesem Sommer, eisige 0,4 Grad ertragen.

Neuer Niederschlagsrekord

Besonders auffällig waren in diesem Sommer die großen Niederschlagsmengen. Diese lagen in Vorarlberg in allen drei Sommermonaten über 300 Millimeter, was laut Scheibenreif sehr viel ist. Der Niederschlag im Juni lag bei 312, jener im August bei 321 Millimetern. Der Juli überholte mit 374 Millimetern sogar das bisherige Niederschlags-Rekordjahr 1993. Rechnet man die Regenmengen der Sommermonate zusammen, ergibt sich eine nasse Bilanz: „Der diesjährige Sommer war der feuchteste bisher“, stellt Scheibenreif fest. In den vergangenen drei Monaten lag Vorarlberg mit seinen Niederschlagsmengen auch österreichweit vorne. Im Gegensatz zu dunklen Wolken ließ sich die Sonne im Juni und August selten blicken. Im August schien sie mit 152 Stunden sogar 58 Stunden weniger als im Jahresdurchschnitt. Anders verhielt es sich im Juli: Der Bezirk Bregenz durfte sich über ganze 272 Stunden Sonne freuen – Das sind 45 Stunden mehr als im Durchschnitt.

Schnee im Sommer

Eines ist jedenfalls klar: Der Sommer 2010 war äußerst unbeständig. Auf sommerlich-heiße Temperaturen folgten besonders kalte Tage und Regen. Selbst von Schnee wurde Österreich nicht verschont. „In den Tiroler Nordalpen sind bis zu 60 Zentimeter Neuschnee gefallen, selbst in den Tallagen wie in Hochfilzen zwischen Salzburg und Tirol schneite es“, sagt Stefan Eisenbach von UBIMET. Auch Vorarlberg blieb nicht schneefrei: Anfang der Woche schneite es in höher gelegenen Gebieten. Auf manchen Straßen herrschte sogar Schneekettenpflicht. Für die kommenden Tage besteht aber weiterhin Hoffnung: „Es wird noch einmal angenehmere Temperaturen geben“, prognostiziert Scheibenreif. Am Wochenende soll es über 20 Grad haben.

VN-FEK

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