Auch die zwölf Besatzungsmitglieder der Rozen seien freigekommen und in guter Verfassung, sagte der Leiter des Ostafrikanischen Seefahrer-Hilfsprogramms am Samstag. Zudem hätten die Piraten auch ein zweites Schiff wieder freigegeben.
Das Handelsschiff MV Nimatullah mit 14 Besatzungsmitgliedern war vor wenigen Tagen aufgebracht worden. Beide Schiffe seien nun auf dem Weg nach Mombasa, wo sie in vier oder fünf Tagen erwartet würden. Ob ein Lösegeld gezahlt oder irgendwelche anderen Forderungen der Piraten erfüllt wurden, blieb offen.
Die Gewässer vor der Küste Somalias sind wegen der Piraterie unter den gefährlichsten der Welt. Seit dem Sturz des Diktators Barre im Jahr 1991 gibt es in Somalia keine stabile Regierung und damit auch keine Überwachung der Gewässer mehr.
Die Rozen war Ende Februar von bewaffneten Angreifern geentert worden. An Bord waren sechs Besatzungsmitglieder aus Kenia und sechs aus Sri Lanka. Das Schiff hatte zuvor in den Häfen Bosasso und Berbera 1.800 Tonnen Lebensmittelhilfe entladen und sollte neue Hilfslieferungen nach Südsomalia aufnehmen.
Die mit Jahreswechsel von der somalischen Übergangsregierung und äthiopischen Truppen gestürzten Islamisten, die seit Sommer 2006 weite Teile Somalias kontrolliert hatten, waren gegen die Piraterie vorgegangen. Nach eigenen Angaben wollten sie damit die Gewässer vor der Küste Somalias sicherer machen. Die Vereinten Nationen sahen den Grund dagegen darin, dass die Islamisten eine von den Piraten gestohlene Waffenlieferung zurückbekommen wollten.