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Vorarlberger Landesregierung will Langzeitpflege attraktiver machen

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Vorarlberg braucht in den nächsten zehn Jahren laut einer Bedarfsprognose 400 zusätzliche Pflegekräfte.
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Dieser Mehrbedarf sei “gut beherrschbar”, das bestätige ein Monitoringbericht, so die Landesregierung. Demnach gebe es für 2017/18 einen Zuwachs beim Personal von sieben Prozent. Handlungsbedarf sehe man angesichts der hohen Fluktuation und des Mangels an Diplomkräften in der Langzeitpflege.

Laut dem Monitoringbericht arbeiten derzeit 4.406 Personen aller Qualifikationen in der Pflege. Das sind rund 77 Personen mehr als aufgrund der Berechnungen erforderlich waren. Übertroffen wurde die Prognose im Bereich der diplomierten Pflegekräfte, während in der Pflegeassistenz Personal fehlte. Das gilt für allem für die Krankenanstalten, während in der Langzeitpflege, also in Heimen, mit 41 zusätzlichen Kräften um 22 weniger arbeiteten als prognostiziert.

Wiesflecker sieht keinen Pflegenotstand

Anders als die Opposition im Landtag sah die zuständige Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) keinen “Pflegenotstand”, sondern eine angespannte Personalsituation. Auch Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) hielt Befürchtungen für “unbegründet”. Man müsse sich anstrengen, werde den Bedarf aber decken können. Mit den Ausbildungsmaßnahmen liege man jedenfalls “goldrichtig”. Dank des Monitorings der Ausbildungsstätten, das bei der Landessanitätsdirektion zusammenlaufe, könne man auch rasch reagieren.

Um mehr Pflegekräfte zu gewinnen, müssten genügend Ausbildungsplätze angeboten werden, auch für Jüngere und für Berufsumsteiger, dazu sollten finanzielle Anreize kommen. Gerade in der Langzeitpflege sei es aber schwierig, Personal zu finden, räumten beide Landesräte ein. Die Arbeit in Pflegeheimen müsse attraktiver werden. Zentral sei dabei eine gute Führungskultur, so wolle man die Ausbildung zur Pflegedienstleitung ins Land holen und auch finanziell unterstützen, so Wiesflecker.

Hohe Fluktuation

Der Bericht ergab zudem eine hohe Fluktuation – 1.226 neu eingestellten Personen standen 894 Abgänge gegenüber. Dass es einen so hohen Wechsel gebe, sei bisher nicht bekannt gewesen. Man wolle daher die Aussteigenden künftig nach ihren Gründen befragen, um Abgängen gegensteuern zu können, so Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher.

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