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So viel kostet ein Auto wirklich

Autofahren ist Luxus pur: Ein Pkw kostet im Monat durchschnittlich 462 Euro. Obwohl jeder zweite österreichische Autofahrer über die hohen Ausgaben stöhnt, verkennen viele die wahren Preisfresser.

Jeder zweite Autofahrer fühlt sich durch die Kosten für sein Gefährt stark belastet – dies hat der ÖAMTC in einer österreichweiten Umfrage unter 1.000 Autofahrern festgestellt.

Gefühl contra Realität

„Es gibt aber eine Schere zwischen dem Kostengefühl der Befragten und der Realität“, weiß ÖAMTC-Techniker Thomas Stix. „Subjektiv als hoch empfundene Ausgaben, etwa für Sprit oder Reparaturen, sind nicht die größten Belastungen. Dafür werden echte Brocken, wie der Wertverlust eines Autos, in den laufenden Kosten unterschätzt.“ Den Grund für die relative große Akzeptanz der Anschaffungskosten kennt die Marktforscherin des ÖAMTC, Eva Lackner: „Hier wird zunächst einmal eine Basis gelegt. Dazu kommt noch das positive Erlebnis der Inbesitznahme, denn ein Autokauf ist auch etwas Lustvolles“, so die Expertin. Die Investitionen für eine Anschaffung blieben zwar noch viele Jahre als hoher Betrag in Erinnerung, würden aber nach gewisser Zeit abgehakt. „Man ärgert sich dann eher über die Kosten, die täglich in der Geldbörse zu spüren sind – hinsichtlich der Spritpreise, Servicekosten und Versicherungsprämien empfinden viele nämlich eine große Machtlosigkeit.“

Autokosten explodieren

Wie der von Statistik Austria erhobene „Index für den privaten Pkw-Verkehr“ zeigt, sind die Ausgaben für das Auto seit dem Jahr 2000 um insgesamt 10,7 Prozent gestiegen. Allein 2004 mussten die österreichischen Autofahrer Teuerungen in der Höhe von 3,1 Prozent hinnehmen. „Die Mehrbelastungen für die Autofahrer sind enorm“, meint ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brugger-Brandau. „Zumal von der Bevölkerung auch immer mehr Mobilität verlangt wird, die mit öffentlichen Verkehrsmittel allein nicht zu bewältigen ist.“ Um die Autofahrer zu entlasten, bietet der ÖAMTC zusätzliches Service – so sind beispielsweise unter www.oeamtc.at sprit die günstigsten Tankmöglichkeiten abrufbar. Auf www.oeamtc.at/auto-info

kann der User zudem sämtliche Anschaffungs-, Wartungs-, Betriebs- und Fixkosten sowie den Wertverlust seines Autos berechnen und mit anderen Modellen vergleichen.

Die Forderungen des ÖAMTC

Der ÖAMTC fordert eine Senkung der österreichischen Nettopreise auf EU-Niveau. Der Liter Diesel kostete Anfang Februar um 1,6 Cent mehr als im EU-Durchschnitt, der Liter Superbenzin ist um 1,3 Cent teurer, heißt es von Seiten des ÖAMTC.

Zudem verlangt der ÖAMTC eine Anhebung des Kilometergeldes. 36 Cent pro gefahrenem Kilometer als Entschädigung für im Auftrag des Arbeitgebers durchgeführte Fahrten mit dem Privatauto wären schon lange nicht mehr realitätsnah. Dem gestiegenen Autokosten-Index entsprechend, müsse das Kilometergeld auf 45 Cent angehoben werden.

TIPPS ZUM SPAREN

Bereits ein kleineres Modell hilft beim Geld sparen: Der Umstieg von der Mittelklasse auf die Kompaktklasse ist allemal eine Überlegung wert. Ein Ford Mondeo Diesel (Neupreis: 24.350 Euro) mit 85 KW kostet seinen Besitzer monatlich 523 Euro. Der Ford Focus (Neupreis: 18.950 Euro) ist eine Nummer kleiner und um fünf KW schwächer. Dafür kostet er monatlich nur 439 Euro und ist somit ganze 84 Euro billiger.

Wer wenig fährt, ist mit einem Benziner oft günstiger unterwegs: Bei 8.000 Jahreskilometern und fünf jähriger Nutzung betragen die Gesamtkosten für einen Diesel-betriebenen VW Polo mit 47 KW monatlich 312 Euro. Das Benzin-Pendant kommt mit 304 Euro um acht Euro pro Monat günstiger. Vielfahrer sind mit einem Dieselauto zumeist besser dran: Bei 20.000 Jahreskilometern und fünfjähriger Nutzung kostet ein Renault MØgane mit 60 KW und Benzinmotor seinen Besitzer monatlich 493 Euro. Das entsprechende Dieselmodell ist mit 465 Euro Gesamtkosten um 28 Euro pro Monat günstiger.

Zu guter Letzt ein bewährter Tipp: Teure Tankstellen meiden, auf günstige Anbieter umsteigen.

Golf Sportline und Golf Trendline im Vergleich: Rein optisch kaum zu unterscheiden, lässt sich bei der Motorleistung doch einiges sparen.

So viel kostet ein Auto wirklich

Mit Auto-Info wurden die monatlichen Durchschnittskosten für die 25 meistverkauften Autos (über fünf Jahre und eine jährliche Fahrleistung von 12.000 Kilometern) ausgerechnet und in weiterer Folge dem subjektiven Empfinden der Fahrzeughalter gegenübergestellt:

Die Spritpreise führen das Ranking an: 91 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Tanken das Budget besonders belastet. Tatsächlich machen die Kosten für Sprit nur elf Prozent der Gesamtkosten aus, pro Monat etwa 50 Euro.

An zweiter Stelle nennen Autofahrer Fixkosten wie Versicherung oder Steuern. Sie werden von 80 Prozent der Autofahrer als (sehr) hohe Belastung empfunden und machen in Wirklichkeit 27 Prozent der Gesamtkosten aus, etwa 123 Euro monatlich.

Sodann folgen Service- und Reparaturkosten, die von 76 Prozent der Befragten als hohe oder sehr hohe Belastung empfunden werden. Laut Auto-Info stellen sie zehn Prozent der Gesamtkosten oder 46 Euro pro Monat.

Tatsächlich lastet der Wertverlust eines Autos mit 43 Prozent am schwersten auf dem Haushaltsbudget, im Schnitt nämlich mit 198 Euro monatlich. Die Befragten reihten diesen Punkt in ihrem Ranking mit 73 Prozent jedoch erst an die vierte Stelle.

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