Die Vorarlberger Arbeitnehmer gaben sich damit noch nicht zufrieden: Sie dürften, ebenfalls hochgerechnet, letztes Jahr gar nur 10,3 Arbeitstage krankheitsbedingt gefehlt haben.
Diesen neuen Gesundheitsrekord rotweißroter Werktätiger hab gestern der Hauptverband der Sozialversicherungsträger bekannt. Zum Verständnis: Noch 1993 hatte ein Beschäftigter 15,1 Tage Krankenstand verzeichnet, in der Folge nahmen die Werte wohl auch parallel zu immer stärker gefährdeten Arbeitsplätzen laufend ab, um 2005 die 12-Tage-Marke nur ganz knapp zu verfehlen (12,1).
Für Vorarlberg, so Gebietskrankenkassen-Obmann Manfred Brunner, weist die aktuellste verfügbare Statistik zwar einen leichten Anstieg von 10,5 (2005) auf 10,7 Tage aus. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Wert von 2005 ein definitiver ist, jener von 2006 aber nur hochgerechnet und die Erfahrung lehrt, dass die hochgerechneten Ergebnisse um bis zu vier Prozentpunkte nach unten zu korrigieren sind. Also wären wir bei 10,3 Tagen Krankenstand.
Dass es mit der krankheitsbedingten Arbeitsplatzabwesenheit zumindest in Vorarlberg zügig in Richtung 10-Tage-Marke zu gehen scheint, zeigt auch ein Blick auf die von der VGKK aufgewendeten Krankengelder (siehe Grafik oben). Der Aufwand 2006 liegt selbst dann unter dem Wert von 1998, wenn man die so genannten Transitorien berücksichtigt, inklusive derer 16,7 Millionen Euro aufzubringen waren: Ohne diese quartalsüberschreitenden Leistungs-Abrechnungen musste die VGKK letztes Jahr nur 15,92 Mill. Euro an Krankengeldern zahlen.
Kassenchef Brunner meinte Frage, warum Vorarlbergs Arbeitsnehmer noch ärger vor Gesundheit strotzen als die Landsleute weiter östlich, dass hier wohl auch die sprichwörtliche alemannische Arbeitsmoral durchschlage. Zweitens seien gesunde Lebensweise und Gesundheitsbewusstsein gestiegen, drittens blieb das Land 2006 von Epidemien verschont, obwohl noch nie mehr über Epidemien geredet wurde (Brunner). Der nach wie vor angespannte Arbeitsmarkt habe sicher auch zum Rekordergebnis beigetragen, ebenso wie GKK-Informationsveranstaltungen für die Ärzte, die einen bewussteren Umgang mit dem Attestieren von Arbeitsunfähigkeit auch als Zielsetzung hatten, sieht Brunner diese Bemühungen Früchte tragen.
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