Es ist ganz leise. Man spürt den Wind im Gesicht und den Zug am Drachen, sonst nichts – das ultimative Freiheitsgefühl. Dietmar Stiplovsek spricht über seine neue Passion, das Snowkiten. Gemeinsam mit seiner Frau Marlies gehört er zu einer Handvoll Vorarlberger, die diese Sportart schon seit ein paar Jahren betreibt.
Wie Kitesurfen
Abgeleitet wurde die Idee des Snowkitens vom Kitesurfen. Bei beiden Sportarten kann man sich von einem Lenkdrachen (Kite) über Wasser oder eben Schnee ziehen lassen. Der Kite hängt an mehreren 20 bis 30 Meter langen Leinen, die an einer Stange (Bar) festgemacht sind. Mit der Bar kann man den Kite bezüglich Richtung und Kraftentwicklung steuern. Außerdem trägt man ein Trapez wie eine Windel um die Hüfte gewickelt. Damit hängt man sich mit Haken an der Bar ein, damit diese nicht davonfl iegen kann. Welches Sportgerät man sich dann unter die Füße schnallt, bleibt mehr oder weniger der eigenen Phantasie überlassen.
Snowboard
Stiplovsek ist begeisterter Snowboarder, da liegt es nahe, dass es ein Snowboard ist, auf dem er durch die verschneiten Ebenen surft. Der Vorteil, wenn man ein Snowboard nimmt, ist der, dass es dem Board, das man im Sommer beim Kitesurfen benutzt, sehr ähnlich ist. So kann man die erlernten Fertigkeiten dann vom einen auf das andere übertragen. Aber auch mit Skiern macht das Snowkiten unglaublich Spaß.
Es dauert nicht lange bis man die Handhabung des Kites beherrscht. Wer schon einmal einen normalen Lenkdrachen für Kinder geflogen ist, kann sich das Prinzip ungefähr vorstellen. Allerdings ist es ratsam, sicher auf Ski oder Snowboard zu stehen, bevor man sich ans Snowkiten wagt.
Das Tolle am Snowkiten ist, dass man wirklich absolute Freiheit besitzt. Man kann sogar bergaufwärts fahren, braucht keinen Lift. Von den verwegenen möglichen Sprüngen ganz zu schweigen. Profikiter können bis zu 20 Meter hoch oder 200 Meter weit springen. Dazu gehört aber schon einiges an Erfahrung, versichert Stiplovsek. Zum Schutz trägt man Helm, Rücken- und Ellenbogenprotektoren. Und der Vorteil gegenüber dem Wasser? So einfach es klingt, auf dem Schnee kann man stehen. Man kann also auch überall stehenbleiben, ohne dass man gleich untergeht.
Es reicht oft auch schon nur wenig Wind, um den Kite in Bewegung zu setzen.
Problem Wind
Doch der Wind ist in Vorarlberg genau das Problem. Es gibt zu wenig offene Flächen, wo auch noch Wind weht, so Stiplovsek. Vorarlberger Kiter nehmen daher einige Stunden Fahrt auf sich, um ihrer Passion zu fröhnen. Am häufigsten fahren wir an den Silvaplana-See im Schweizer Engadin oder an den Reschensee in Italien.
Relativ hochgelegene, zugefrorene Seen eignen sich besonders, weil keine Strommasten oder andere Hindernisse im Weg stehen. Darauf muss man beim Snowkiten unbedingt achten.
Wir waren auch schon im Rheinvorland bei Lustenau Kiten, erzählt Stiplovsek. Natürlich haben sie um Erlaubnis gefragt. Einige Leute müssen sich aber ganz schön gewundert haben. Ich glaube, die dachten, wir sind ein paar abgestürzte Paragleiter oder so.
Silvretta-Stausee
Es gab schon Pläne, am Silvretta-Stausee eine Kiteschule aufzumachen, so Stiplovsek. Man war sogar schon mit dem zuständigen Bürgermeister im Gespräch. Doch auch hier machte der Wind einen Strich durch die Rechnung. Wie momentan der fehlende Schnee. So bleibt den Snowkite-Begeisterten derzeit nur weiterhin die Fahrt in umliegende Gebiete.
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