560.000 Menschen gelten in Österreich laut Futurezone als internetabhängig – Tendenz steigend. Bei den 14- bis 16-Jährigen liegt der Wert bei vier Prozent. Aktuell tagt in Berlin sogar der deutsche Suchtkongress zum Thema. „Jugendliche werden gerne zu schnell als süchtig abgestempelt“, erklärt Cornelia Müller von der Supro und führt aus: „Dabei muss man aber vorsichtig sein. Junge Menschen haben ein erhöhtes Kommunikationsbedürfnis, das heißt jedoch nicht automatisch, dass sie süchtig sind. Was wir aber beobachten, ist ein problematisches Verhalten. Das heißt, Medien werden unreflektiert, dauerhaft konsumiert und nehmen einen immer größeren Stellenwert im Leben ein, während andere Dinge wie Schule, Arbeitsplatz, Familie, Hobbys oder Freunde vernachlässigt werden. Dies sehen wir aber genauso bei Erwachsenen, wie auch bei Kindern und Jugendlichen.“
Missbräuchliche Nutzung
Mädchen sind häufiger betroffen als Jungs. „Bei Mädels sind erhöhtes Kommunikationsbedürfnis und Selbstdarstellung die Themen, dafür sind ihnen Computerspiele weniger wichtig. Da haben wir eher Fälle von Jungs mit
problematischer oder missbräuchlicher Nutzung – auch in Vorarlberg“, führt die Expertin aus.
Smartphone-Verzicht
Generell sollte jeder hin und wieder einmal einen Nachmittag oder Abend lang auf das Smartphone beziehungsweise auf Medien verzichten. Solange das problemlos gelingt, muss man sich keine Sorgen machen. Außerdem merkt man dabei schnell, dass medienfreie Zeit eine besondere Qualität hat und man weniger von dem, was man eigentlich tut, abgelenkt wird. „Bei den meisten Fällen, die bei uns landen, stellen wir fest, dass es kein Suchtproblem ist, sondern etwas anderes nicht stimmt. Oft erleben wir auch, dass Eltern mit der digitalen Lebenswelt ihrer Kinder überfordert sind und dann schnell von Sucht gesprochen wird, obwohl ein Eltern-Kind-Generationenkonflikt das eigentliche Thema ist.“ Wenn man dann zu viel Zeit mit einem Medium verbringt, die Zeiten vor dem Computer immer länger werden oder man gar keine Kontrolle mehr über die Nutzung hat, spricht man von einer Sucht.
Die meisten werden unruhig, gereizt, launisch oder depressiv und haben Probleme in ihrem Umfeld.
Überfordert
Ziel einer Suchttherapie ist in der Regel Abstinenz. Das ist bei Medien natürlich nicht möglich, schließlich gibt es kaum mehr Berufe, die ohne Mediennutzung auskommen. „Das ist die Herausforderung, die wir in der schnelllebigen Zeit zu bewältigen haben.“
(WANN & WO)
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