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Smart Meter halten nur kurz und sind teuer

Die Smart Meter, die neuen "intelligenten" Stromzähler, werden weniger lang halten als gedacht, relativ teuer sein und auch nur zu recht bescheidenen Senkungen des Stromverbrauchs führen. Anders als die bisherigen Zähler würden die neuen keine Lebensdauer von 40 Jahren aufweisen, sondern vermutlich alle acht Jahre ausgetauscht werden, so Gernot Bitzan von der Stadtwerke-Klagenfurt-Tochter EKG.


Der Jahresverbrauch eines Haushalts könne grob geschätzt um fünf Prozent vermindert werden, berichtete Sebastian Seebauer von der Uni Graz am Montagabend bei einem Klima- und Energiefonds-Pressegespräch in Wien. Die Kunden-Akzeptanz kann erhöht werden, indem Versorger nicht auf die In-house-Daten zugreifen.

Bitzan schätzt, dass es bei den neuen Hightech-“Alleskönnern” nicht möglich sein wird, sie nach acht Jahren neu zu eichen und dann noch einmal so lange weiterzuverwenden, wie dies bei den alten Geräten (zweimal 20 Jahre) möglich ist. Derzeit lägen die Kosten für neue Smart Meter bei 100 Euro – gegenüber 30 Euro bei den herkömmlichen Apparaten -, doch würden die Preise vermutlich auf bis zu 60 oder 50 Euro sinken.

Bis zum Jahr 2019 müssen in Österreich 95 Prozent der rund 5,5 Millionen Zähler ausgetauscht werden. Allein die Aufwendungen für die neuen Geräte werden so mit mindestens 300 Mio. Euro zu Buche schlagen. Die gesamte Systemumstellung im Zusammenhang mit den Smart Metern koste rund 4 Mrd. Euro, verwies der EKG-Energie-Klagenfurt-Prokurist auf eine Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC).

Ein vom Klima- und Energiefonds gefördertes Pilotprojekt in drei Testregionen mit je 100 Kunden ergab laut Seebauer eine Verminderung des Jahresverbrauchs um 6,8 Prozent. Doch müsse davon noch der ohnedies jedes Jahr um zwei Prozent pro Haushalt sinkende Verbrauch abgezogen werden, der aus technologischen Verbesserungen und schrumpfender Haushaltsgröße resultiert. Netto seien durch die Geräte also nicht mehr als fünf Prozent Einsparung zu erzielen, und selbst diese Effekte ließen sich nicht auf alle künftigen Nutzer umlegen.

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