Kurz darauf hätten sie den Fährbetrieb zwischen dem kroatischen Sveti Martin na Muri (St. Martin an der Mur) und dem slowenischen Hotiza mit einem eigenen Floß aufgenommen, meldete der slowenische Internetdienst 24ur.com am Montag. Der Konflikt hat bereits den slowenischen Außenminister Dimitrij Rupel auf den Plan gerufen, der am Montag formell bei seiner kroatischen Amtskollegin Kolinda Grabar Kitarovic protestierte und die sofortige Rückgabe des Floßes forderte.
Zugleich schickte er den Generalsekretär des Außenamts, Andrej Logar, in das nordostslowenische Hotiza, um mit den dortigen Bewohnern die weitere Vorgangsweise zu erörtern, wie die slowenische Nachrichtenagentur STA meldete. Die kroatischen Behörden machen geltend, dass das slowenische Floß nicht die nötige Fährerlaubnis habe und man es deswegen am 28. April auf kroatischer Seite vertäut habe. Zugleich habe man die Slowenen aufgefordert, es doch abzuholen.
Auch im istrischen Küstenland ist der slowenisch-kroatische Grenzstreit wieder akut geworden. Laut 24ur.com pflanzten kroatische Fischer in dem von beiden Staaten beanspruchten Teil der Adriabucht von Piran Bojen auf, um eine Muschelzucht einzugrenzen. Für Aufregung in Kroatien sorgt indes die von slowenischen Behörden erteilte Bauerlaubnis an den kontroversiellen slowenischen Politiker Josko Joras, der in einem de facto von Kroatien verwalteten Gebiet am Rand der Bucht wohnt und seit Jahren mit verschiedensten Aktionen die Zugehörigkeit seines Weilers zu Slowenien unter Beweis zu stellen sucht.
Wie die Sonntagszeitung Nedelo berichtete, bezeichneten kroatische Medien die Baugenehmigung für Joras als Skandal und beispiellose Frechheit. Die Bürgermeisterin der kroatischen Ortschaft Buje, Lorella Limoncin Toth, sagte, dass die slowenischen Behörden solche Schritte nicht einmal vor zehn Jahren gesetzt hätten, als die bilateralen Beziehungen viel schlechter gewesen seien. Joras sagte dagegen, dass er die Genehmigung im Einklang mit slowenischem Recht erhalten habe und man mir keinen Vorwurf machen kann. Sollten die kroatischen Behörden ihn bei den Ausbauarbeiten an seinem Haus stären, werde er vor europäischen Gerichten klagen.
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