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Skinhead-Konzert wich aus

Ein neonazistisches Skinhead-Konzert, das ursprünglich für Vorarlberg angekündigt worden war, fand am vergangenen Samstag in Vorchdorf (Bezirk Gmunden) statt.

Innerhalb weniger Stunden, so informierte Kreise in dem Bundesland, hätten die Veranstalter – vermutlich aus dem neonazistischen Skin-Milieu in Deutschland – das Konzert samt Bands und Besucher von Vorarlberg zum neuen Ort umdirigiert. Die Angaben der Besucher schwankten zwischen 650 – laut Exekutive – und 1.000 (Angaben in Internetforen des rechtsextremen Spektrums).

Insider kritisierten zudem, dass zu wenig Beamte – nämlich zwei Kriminal- und insgesamt 25 Exekutivkräfte – im Einsatz gewesen seien. Der oberösterreichische Sicherheitsdirektor Alois Lißl wies das gegenüber der APA am Montag zurück: „Wir wurden kurzfristig davon informiert, dass das Konzert bei uns stattfindet. Einsatzzahlen werden nicht genannt, wir hatten aber die selbe Stärke wie die Einsatzkräfte in Vorarlberg gehabt hätten, wenn das Konzert dort über die Bühne gegangen wäre.“ Hinsichtlich strafrechtlich relevanter Inhalte werde derzeit ermittelt.

In Vorarlberg war das Konzert endgültig geplatzt, nachdem der Bauer, auf dessen Privatgelände die Veranstaltung stattfinden hätte sollen, seine Zustimmung verweigerte und den Ort mit Jauche bespritzte. Zudem waren die Behörden in Alarmbereitschaft versetzt worden, nachdem das Konzert zwei Mal verboten worden war. Innerhalb kürzester Zeit, so die Insider, hätten die Veranstalter den gesamten Tross – nach widersprüchlichen Angaben drei bis zehn Bands, unter anderem aus Großbritannien und den USA – nach Vorchdorf umgeleitet, wo der Gig ohne Genehmigung, ohne Kommissionierung und unter sanitätswidrigen Umständen stattgefunden habe.

In Foren des rechtsextremen Milieus in Deutschland wurde das Konzert als großer Erfolg gefeiert. Unter anderem hieß es, dass die US-Band „Bully Boys“ ihr Lied “6 Millionen“ wegen der großen Nachfrage wiederholen musste. „Es war klar, dass dieses Konzert gegen das Verbotsgesetz verstoßen würde“, meinte ein Insider in Oberösterreich. Es sei damit zu rechnen, dass Österreich immer mehr zu einer Art „Aufmarschgebiet“ deutscher Neonazi-Skins werde.

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