Bei Österreichs alpinen Ski-Herren ist der durchwachsene Vorjahres-Winter nicht folgenlos geblieben. Während bei Österreichs Damen alles blieb wie zuletzt, gibt es bei Toni Gigers Herren nun statt vier nur noch drei Trainingsgruppen und die klassische Abfahrtsgruppe gar nicht mehr. Erhalten blieb praktisch nur die WC3 unter Trainer Jürgen Kriechbaum, daneben existieren nun die Gruppen Tech&Kombi sowie Speed&Kombi, kurz Teko und Speko.
Abkürzungen, über die selbst Herrenchef Toni Giger noch manchmal schmunzeln muss. Die Umstellungen haben freilich einen durchaus ernsten Hintergrund, sind doch nach den Rücktritten von Werner Franz, Fritz Strobl und Co. die früher von Robert Trenkwalder und zuletzt von Walter Hubmann (jetzt Coach beim kroatischen Skiverband) betreuten klassischen Abfahrts-Haudegen fast endgültig ausgestorben.
Und weil der Allround-Trend im Alpinskisport seit Jahren ohnehin zunimmt, hat man beim ÖSV reagiert. Die verbliebenen Abfahrer wurden in die Speko integriert. Diese entspricht quasi der ehemaligen und legendären WC4, die weiterhin von Andreas Evers trainiert wird und in der sich mit Benjamin Raich, Hermann Maier, Mario Matt, Mario Scheiber und Michael Walchhofer weiterhin die ganz großen ÖSV-Kaliber befinden. Die einst als Kaderschmeide für kommende Weltcup-Gesamtsieger gegründete Elite-Gruppe umfasst nun gleich acht Läufer, weil ihr mit Andreas Buder, Hans Grugger und Klaus Kröll nun auch die verbliebenen Speed-Spezialisten angehören.
Aus der Slalom-Manschaft wurde formal die nun neunköpfige Teko, an deren Spitze Christian Höflehner den in die Trainierausbildung gewechselten Gert Ehn abgelöst hat und in der die Slalom-Asse wie Rainer Schönfelder, Reinfried Herbst oder Manfred Pranger üben. Dort wird Technik und Kombination trainiert. In der Speko Super G, Abfahrt und Kombi, in der WC3 Riesentorlauf und Super G, erklärte Giger.
Beim neuen Trainingsmodell handelt es sich beileibe nicht um eine aufgezwungene Notlösung. Giger: Wir versuchen immer, für unseren Läufern das optimale Trainings-Umfeld zu schaffen. Und sie brauchen in ihren Disziplinen gute Konkurrenz schon im Training. Deshalb haben wir die Gruppen so zusammengestellt, erklärte der Herrenchef. Giger weiter: Es gehört zu unserem Job, dass wir uns das ganze Jahr den Kopf zerbrechen, wie wir etwas besser machen können. Und die neue Gruppenzusammenstellung ist ein Teil dieses großen Ski-Puzzles.
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