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Skater in Hard: "Es ist der Nervenkitzel"

Hard - Auf dem Skaterplatz in Hard stehen spektakuläre Sprünge auf der Tagesordnung. Jugendliche aus ganz Europa kommen zur Harder Skateranlage.

„Komm, wir fahren eine Line“, ruft Arno seinen Kollegen zu. Dem Aufruf des 15-Jährigen folgen fünf Burschen ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Blitzschnell schnappen sie ihre Skateboards und brettern die Wände des Platzes entlang. Wie im Gänsemarsch fahren sie hintereinander her und springen gut einen Meter über die Rampen. „Au!“, ruft einer. Unsanft ist er auf den Bauch gestürzt. „Hab mir nichts gebrochen“, lacht er und rappelt sich wieder auf. Neben unzähligen Narben früherer Stürze ziert jetzt eine weitere Schürfung sein Knie. „Ich hab mir einmal sogar die Kniescheibe gebrochen“, verrät Arno und zuckt mit den Schultern. „Das passiert halt, wenn man neue Sprünge trainiert.“

Auf dem Skaterplatz in Hard am See tummeln sich an die zwanzig Jugendliche. Der Betonplatz, bestehend aus einem kleinen, runden Pool sowie einem größeren mit mehreren Kurven, lockt Inlineskater und Skateboarder aus der Umgebung und aus dem Ausland. Darunter auch Arno und seine Freunde, für die der Platz eine Art Treffpunkt ist. „Bei schönem Wetter sind wir fast jeden Nachmittag ab zwei Uhr da“, sagt er. „Er ist so groß, gut gebaut und logisch zusammengesetzt“, schwärmt der Harder. Vor gut einem Jahr hat der HTL-Schüler das Skaten als seine Leidenschaft entdeckt, „weil es immer wieder ein Nervenkitzel ist“. Angst kennt er keine. „Die darf man bei einem Extremsport nicht haben.“ Um Unfällen aus dem Weg zu gehen und Sicherheit auf dem Brett zu gewinnen rät er aber, zuerst auf der Straße zu üben. „Mit dem Ollie fangen eigentlich alle an“, erzählt Arno. Die anderen nicken zustimmend. Der Luftsprung verdankt seinen Namen einem berühmten Skateboarder. „Er gehört zu den Basics, ohne ihn kann man eigentlich nichts machen“, erklärt Arno.

„Meine Spezialität ist Pool riden“, erzählt Arno, schnappt sein Board und fährt mehrere Runden im Park. Schweiß perlt ihm auf der Nasenspitze, nachdem er meterhoch über die Rampe gesprungen ist. Dass ihm das Sliden – mit dem Board auf der Kante des Pools zu rutschen – Spaß macht, verraten die Holzspäne, die allmählich unter dem Lack des Bretts hervorschauen. „Darum brauch ich alle ein bis zwei Monate ein neues Brett.“ Die 60 Euro dafür erspart er sich von seinem Taschengeld. „Ich hab auch schon einem Freund ein gebrauchtes abgekauft“, wirft einer seiner Kollegen ein. Reicht das Geld einmal nicht aus, greift auch mal die Oma in die Tasche: „Die steuert gerne was bei“, grinst ein anderer.

Einige Meter entfernt skaten Lynton und sein Freund. „Ich wünschte, es gäbe einen vergleichbaren Platz bei uns“, zeigt er sich begeistert über die Anlage am See. Der 15- jährige Engländer ist mit einem Freund zu Besuch in Vorarlberg. „Er ist so modern“, sagt der Schüler, der sich sichtlich wohl fühlt auf seinem Board. „Ich skate auch schon seit meinem 9. Lebensjahr.“ Die jahrlange Erfahrung macht sich bemerkbar, wenn er mit seinem Brett über die Flatrail, eine zirka 30 Zentimeter hohe und etwa ein Meter lange Eisenstange, gleitet. Beeindruckt über das Können und den Mut bleibt den jüngeren Skatern beinahe die Luft weg. „Das will ich auch einmal können“, ertönt es aus den Reihen.

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