Im Juli wurde Johannes Dankl nach der Kündigung von Karl Pichler der neue Chef des Silvretta Centers. Unter seiner Führung wurde das Unternehmen einer rigorosen Schlank-hungern-Kur unterzogen. Nach der Schließung der Außenstellen in Bludenz folgte die Weglegung des „Heim- und Handwerk“-Kindes. „Kerngeschäfte stärken, nicht gewinnbringende Geschäfte abstoßen“, hatte Dankl die Strategie genannt.
Einvernehmlich
Nach außen hin schien alles in bester Ordnung. Die Umbauarbeiten laufen auf Hochtouren, neben Frequenzbringer wie Billa und Bipa ist auch in Geschäft des Tiroler Swarovski-Konzerns im Gespräch. Doch hinter den Kulissen brodelte es offenbar schon länger. „Ich habe Ende September meinen Posten schriftlich niedergelegt“, bestätigt Johannes Dankl im „VN“-Gespräch. Er hätte die Forderungen der Konsumgenossenschaft auf keinen Fall akzeptieren können. „Ich hätte rechtlich voll gerade stehen müssen, aber wirtschaftlich keinerlei Einfluss gehabt. Somit wäre ich Handlungsunfähig gewesen“, sagt er sichtlich enttäuscht. Sein Dienstverhältnis werde deshalb – einvernehmlich – mit Ende November beendet. „Bis dahin arbeite ich aber ganz normal weiter. Von Streitereien kann keine Rede sein.“ Silvretta Center Aufsichtsrat Günther Gstettner wollte sich nicht detailliert äußern. „Herr Dankl wollte einfach beruflich einen anderen Weg gehen, als wir“, so Gstettner. Einen Nachfolger von Dankl ist übrigens noch nicht in Sicht. „Wir denken darüber nach, den Posten nicht mehr eins zu eins nach zu besetzen“, sagt das Aufsichtsrat-Mitglied. Stattdessen gebe es Überlegungen, das Silvretta Center neu zu strukturieren und künftig nur mehr mit so genannten Profit-Center-Managern zu arbeiten.
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