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Silvie Fleury bespielt den Kunstraum Dornbirn

Ausstellungseröffnung im Kunstraum Dornbirn. vl Thomas Häusle, Ekkehard Bechtold, Sylvie Fleury
Ausstellungseröffnung im Kunstraum Dornbirn. vl Thomas Häusle, Ekkehard Bechtold, Sylvie Fleury ©Edith Rhomberg
Mit gigantischen Emojis beweist die Schweizer Künstlerin auch Humor.
Kunstraum Dornbirn

Dornbirn. Als Sylvie Fleury die alte Montagehalle das erste Mal betrat, ließen die winterlichen Temperaturen nur ein kurzes Verweilen zu. Die eindrücklichen Dimensionen des Ausstellungsraumes und seine besondere Beschaffenheit nahm die renommierte Künstlerin gedanklich mit an ihren Heimatort Genf, wo die Idee für die derzeitige Schau mit dem Titel ÎÔ (Ich) im Kunstraum Dornbirn entstand.

Eröffnet wurde die Ausstellung am vergangenen Donnerstag ein letztes Mal durch den nach 16 Jahren scheidenden Präsidenten Ekkehard Bechtold, der dem Kunstraum Dornbirn als Vorstandsmitglied erhalten bleibt. Neben seinen gewohnt pointierten Seitenhieben auf die Politik im Besonderen und die Gesellschaft im Allgemeinen, fehlte in seiner Rede auch nicht der übliche Aufruf zur Förderung der Kunst, die nicht nach markt- oder betriebswirtschaftlichen Prinzipien funktioniere. „Sie ist nicht Behübschung, sondern Lebenselixier, sie ist nicht Staffage, sondern das Licht im Düsteren und sie ist nicht Statussymbol, sondern die Farbe im Leben, die das Leben erst lebenswert macht“, sagte Ekkehard Bechtold im Plädoyer für die Kunst.

Zu Arbeit und Lebenswerk der Schweizerin Sylvie Fleury sprach Thomas Häusle, Kurator und Leiter des Kunstraum Dornbirn. Er ließ die vielen Besucher der Ausstellungseröffnung wissen, dass die Künstlerin bereits 1990 schlagartig Berühmtheit erlangte, als sie Konsumzwang, Markenhörigkeit oder Statusdenken thematisierte und kritisierte. Leere Einkaufstüten, in einen Raum gestellt, vermochten es damals, Irritation zu erzeugen und viele Fragen aufzuwerfen.

Mit ihrer Ausstellung im Kunstraum Dornbirn beweist Sylvie Fleury viel Sinn für Humor. Während sie am Smartphone ihr Portrait in ein Emoji verwandelte und es an Freunde verschickte, beschäftigten sie diverse Fragen zur Zukunft. Sie stellte sich auf spielerische Art vor, sich nicht konkret bewegen zu müssen, um an einem anderen Ort präsent zu sein und entwickelte die Idee weiter. Dem Rahmen des Ausstellungsraumes entsprechend, wird das Ergebnis, ein von ihr selbst verwandeltes Selbstportrait und ein Abbild ihrer Katze, als raumfüllende Figuren präsentiert. „Eternity now“ (Name eines Eau de Parfum von Calvin Klein) ziert das T-Shirt und ist ironischer Verweis auf den Wunsch, auch die Ewigkeit möge jetzt passieren. „Inhalt und Aussage eines Gegenstandes verändern sich durch die Verschiebung in die Welt der Kunst“, so Thomas Häusle, der den Ausstellungsbesuchern Anregungen zur eigenen Reflexion und Interpretation des Werkes von Sylvie Fleury mit auf den Weg gab.

Ausstellung ÎÔ Sylvie Fleury

Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9

Bis 13. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr

www.kunstraumdornbirn.at

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