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"Sie ischt unter d‘ Huba ko"

Mit diesem Vorarlberger Spruch meint man heute immer noch (allerdings mit scherzhaftem Unterton): Sie hat geheiratet. Dabei wird man an eine sehr alte Sitte erinnert.

Schon bei den Römern war es üblich – und später bei den Germanen verpflichtend -, dass die verheiratete Frau ihr Haar nicht mehr lose trug, sondern unter einer Haube. Neuerdings ist die Haube auch ein Attribut eines Kochs – vergleiche den Begriff ‚Haubenkoch. Man wird allerdings auch an den aktuellen ‚Kopftuchstreit erinnert. Bleibt ein Mädchen allzu lange ledig, so sagt man im Bregenzerwald: Dio hat do Schnall (‘s Bubbo, ‘s Lütto) üborhört. Und ein ledig gebliebener Mensch tröstet sich: Ledig gstorba ischt o net verdorba (oder derber: verreckt). Es fehlt nicht an Lob auf das Ledig-Sein. Im Rheintal und Vorderwald heißt es: Wer hürotat, tuot wohl, wer ledig bliebt, tuot besser. Und im Großen Walsertal sagt man: Wer ledig bliebt, chund vielem ob (das heißt dem bleibt vieles erspart).

Die „Vorarlberger Sprüch” stammen aus dem Werk: Hubert Allgäuer: „Vorarlberger Mundartwörterbuch”, 2 Bände, 1820 Seiten, Feldkirch 2008.

 

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