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Sicherheit der Bevölkerung in Gefahr

Montafon/Klostertal - Massive Proteste gegen die Privatisierung der Wildbach- und Lawinenverbauung kommen jetzt aus dem Montafon, dem Klostertal und dem Arlberg.

„Hier wird die Sicherheit der Bevölkerung aufs Spiel gesetzt“, wehren sich die Bürgermeister Erwin Bahl im Namen des Standes Montafon, Dietmar Tschohl für die Regio Klostertal sowie Ludwig Muxel aus Lech als Vertreter der Vorarlberger Tourismusbürgermeister gemeinsam gegen die Pläne des Bundes. Dieser will – so ist es im Regierungsprogramm festgeschrieben – alle Agenden von Bund und Ländern in einer Agentur für den Schutz vor Naturgefahren im Landwirtschaftsministerium bündeln.

Rasche Reaktion

Der Bezirk Bludenz zählt mit einem Anteil von rund 70 Prozent der Gesamtfläche zu den wildbach- und lawinengefährdetsten Bezirken von ganz Österreich. „Deshalb kommt einer gut funktionierenden Wildbach- und Lawinenverbauung gerade im südlichsten Landesteil Vorarlbergs eine besondere Bedeutung zu“, sind sich das Montafon, das Klostertal und der Arlberg gemeindeüberschreitend einig. Die jüngsten Naturereignisse wie Hochwasserkatastrophen hätten deutlich aufgezeigt, wie wichtig die Wildbach- und Lawinenverbauung für die Sicherheit des Siedlungsbereiches sei. „Jährlich werden viele Millionen Euro in die Sicherheit der Bevölkerung seitens der Wildbach- und Lawinenverbauung investiert“, sagen die Gemeindevertreter. „In Krisensituationen kann rasch und effizient reagiert werden.“ Was im Notfall oberstes Gebot sei. Durch die Ausgliederung der Wildbach- und Lawinenverbauung wird zudem die Zerschlagung einer sehr gut funktionierenden und seit 124 Jahren anerkannten Institution befürchtet.

Umdenken

Durch die Pläne des Bundes würden beispielsweise in Katastrophensituationen die Entscheidungen nicht mehr im Land, sondern in Wien gefällt. „Wir lassen uns nicht bieten, dass Entscheidungen bei denen es um die Sicherheit der Bevölkerung geht am grünen Tisch in Wien getroffen werden“, fordern die Montafoner, Klostertaler und Arlberger Experten ein Umdenken seitens des Bundes. „Eine Privatisierung würde für sämtliche Vorarlberger Gemeinden – immerhin haben fast alle der 96 Gemeinden des Landes mit der Wildbach- und Lawinenverbauung zu tun – mit gravierenden Nachteilen verbunden sein“, heißt es weiter. Diese müsse mit allen Mitteln verhindert werden. Sonst könnte es leicht passieren, dass die Sicherheit der Vorarlberger Bevölkerung massiv gefährdet werde. „Und da spielen wir sicherlich nicht mit“, sind sich die Talfschaften abschließend einig.

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