Sicheres Motorradfahren

In den letzten zehn Jahren kostete die “Freiheit auf zwei Rädern” rund 1.000 Motorradfahrern in Österreich das Leben. Weitere rund 33.000 Motorradfahrer wurden verletzt, ein Drittel davon schwer. Dies geht aus einer Analyse des Unfallgeschehens der Statistik Austria hervor. Im Jahr 2005 gab es – im Vergleich zu 1996 – insgesamt um ein Viertel weniger Verkehrstote. Im Gegensatz dazu erhöhte sich die Zahl der getöteten Motorradfahrer aber um 17%. Der Anteil der getöteten Motorradfahrer an allen Verkehrstoten stieg von 8,2% auf 12,8%. Im Jahr 2005 war jeder achte Verkehrstote ein Motorradfahrer. In Vorarlberg sind etwa 30 Prozent aller Verletzten bei Motorradunfällen deutsche Staatsbürger. Doppeltes Risiko 47 tödliche Motorradunfälle haben sich 2006 bereits auf Österreichs Straßen ereignet. Das schöne Wetter im Juli macht sich auch in der Unfallstatistik stark bemerkbar, allein im Juli sind 18 Motorradfahrer verunglückt, alarmierte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ).

Besonders am Wochenende häufen sich die tödlichen Unfälle. Ein Grund für den Trend ist die Zunahme der Zulassungen von “schweren Maschinen” mit mehr als 1000 ccm Hubraum. Diese Zunahme ist insofern von Bedeutung, als Fahrer von starken Motorrädern (mit mehr als 70kW Motorleistung) ein mehr als doppelt so hohes Risiko haben, bei einem Unfall tödlich zu verunglücken. Über 30% aller Motorradunfälle der letzten 10 Jahre waren Alleinunfälle, im Freiland sogar jeder zweite. Der Großteil davon (82%) bei guter Sicht und trockener Fahrbahn, d.h. bei leicht zu erkennenden und leicht zu bewältigenden äußeren Bedingungen. Diese Zahlen sind deutliche Indizien für “nicht angepasste Geschwindigkeit” und hohe Risikobereitschaft. Noch dramatischer ist der Anteil der Alleinunfälle bei den Getöteten: Von 998 Motorradfahrern starben 411 bei Alleinunfällen, das sind 41%.